Band: Blackburg
Album: Blackburg
Genre: Ambient / Experimental
Label: Edition Nomar
VÖ: 3. September 2020
Webseite: nomar.ch
Wie bringt man Bilder und Kunst zum Klingen? Als Aufgabe ist dies nicht sehr einfach, aber eine wunderbare Grundlage für Inspiration und Experiment. Zum hundertsten Geburtstag von Werner Schwarz wurde ein Klanggebilde für einen Dokumentarfilm und eine Installation gesucht, gefunden hat diese Komponist Ramon Bischoff mit dem Trio Blackburg. Extra für diese Aufgabe formiert, versuchen sich Aurora Pajón Fernández, Emile Van Helleputte und Stanislas Pili erfolgreich an einer entrückten Ambientkreation.
Aufgeteilt in drei lange Akte, welche durch kurze Zwischenspiele abgegrenzt werden, ist „Blackburg“ weniger auf eine konkrete Form ausgelegt, sondern darf als Album umherwandern und erkunden. Wie ein Maler oder Fotograf dies tut, wenn er sein nächstes Motiv festhalten möchte. Die Instrumente malen einzelne Töne, die Perkussion hält bei Blackburg die Ausflüge von Flöte und Kontrabass zusammen. „Act II“ ist im richtigen Mass dissonant und aufwühlend, „Act I“ wandert zwischen Ruhe und Abgrund.
Ab und an werden die Instrumente lauter, eine dunkle Stimmung baut sich auf („Act III“), ohne aber vernichtend zu sein. Man wird von Blackburg mit der Unsicherheit zwar allein gelassen, zugleich gewinnt die Neugier überhand. Dieses Album tritt in den Dialog mit der Hörerin, dem Hörer, wie es gute Kunst tut.
Die Ausstellung „Werner Schwarz 1918-1994 – Fotografien“ ist noch bis am 17. Oktober 2020 beim Kornhausforum in Bern zu sehen. Rasch hingehen.
Tracklist:
1. Praeludium
2. Act I 1
3. Interludium I
4. Act II
5. Interludium II
6. Bonus: Act III
Bandmitglieder:
Aurora Pajón Fernández – Flöte
Emile Van Helleputte – Kontrabass
Stanislas Pili – Perkussion
Ramon Bischoff – Leitung
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli