Band: Camilla Pisani
Album: Frozen Archimia
Genre: Ambient / Electronica
Label: Midira Records
VÖ: 28. Februar 2020
Webseite: Camilla Pisani bei FB
Bei Camilla Pisani fliesst alles. Stilrichtungen und Stimmungen, Empfindungen und gestalterische Disziplinen. Ihr kreatives Schaffen legt die Künstlerin aus Rom nicht einer Form zugrunde, sondern einem Gefühl. Es mischen sich Musik, Klänge und grafische Symbole, der Ausgang ist durch den Prozess immer anders. Mit dem Album „Frozen Archimia“ lässt sich dies in gewissen Teilen nachvollziehen, wenn auch die visuelle Komponente beim Tape entfällt. Dafür vermögen die sechs Tracks einige Bilder im Kopf entstehen zu lassen.
Langsam und leicht bedrohlich startet man mit „No Land Frequencies“, ein Stück zwischen einzelnen Flächen und sanften Drones. Eine Ruhe wird von Camilla Pisani erzeugt, die sich über den gesamten Körper legt. Man fühlt sich wie beim Betreten einer kolossalen Halle, einem überwältigenden Bauwerk. Nach und nach erforscht man die einzelnen Teile und Räumlichkeiten, trifft auf freischwebende Melodien und hypnotische Sounds. Bis die Beats ihren Platz einnehmen und aus „Frozen Archimia“ eine fassbare Gestalt machen.
„The Playground Of Resonant Hypotheses» dauert leider viel zu kurz an, um diesen Druck korrekt ausleben zu können, die zehn Minuten von „The Father’s Grip“ helfen mehr. Schön auch die trügerische Ebene, welche bei „Music Makes Victims“ von Camilla Pisani der Musik zugeführt wird. Immer bieten alle Tracks unterschiedliche Aspekte, das Album zeigt sich mit durchdachtem Aufbau. So ist die abschliessende Bemerkung „While We Sleep You Hug Me From Behind“ nicht nur süss, sondern unheimlich. Mehrmals hinzuschauen lohnt sich immer.
Tracklist:
1. No Land Frequencies
2. Like Lying Shadows
3. Music Makes Victims
4. The Playground of Resonant Hypotheses
5. The Father’s Grip
6. While We Sleep You Hug Me From Behind
Bandmitglieder:
Camilla Pisani
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli