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Yann Tiersen – All

04/02/19
von Sebastian Leiggener

Yann Tiersen - AllBand: Yann Tiersen
Album: All
Genre: Klassik
Label: Mute
VÖ: 15. Februar 2019
Webseite: yanntiersen.com

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Wer das Album „Eusa“ von Yann Tiersen mochte, wird sich in „All“ vor Lieblichkeit verlieren. Die neue Scheibe ist nichts vollkommen Neues. Vielmehr lässt sich eine konsequente Weiterentwicklung von „Eusa“ entdecken. Eine Spur gehaltvoller in der Instrumentalisierung, was durchaus erfreulich ist.  Auch dieses Werk entstand auf der Insel Ouessant im keltischen Meer und ist ein reiner Lobgesang an die See, die Insel und die Unbeschreiblichkeit der Natur, zumal es noch kraftvoller und lebendiger ist als sein Vorgänger.

„All“ verzückt mit filigranen Netzwerken aus sanften Pianoklängen, gestärkt mit Saitentönen und Glockengeläut. In überaus sanften Wellen rauschen die Melodien dahin. Immer frisch, nie träge – was erstaunlich ist, bei dieser doch stark gefühlten Gemächlichkeit. Ergänzt werden die Klanglandschaften durch zahlreiche und starke Field Recordings nicht nur von der Insel selbst, sondern auch von Übersee. So sind die Redwood- Wälder in Kalifornien zu hören und Aufnahmen des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin im gleichnamigen Songtitel. Diese Aufnahmen geben dem Album eine unglaublich starke Naturverbundenheit. Es scheint, als durchtränken tausend Vögel die Arien mit ihrem Gezwitscher und bunter Federpracht. Ganz prachtvoll und idyllisch in „Beure Kentañ“ auf die Spitze vollführt. Ich fühle mich eingesperrt in einen goldenen Käfig, den ich aber nicht verlassen möchte. Abgerundet wird all dies Schöne durch Stimmen zahlreicher Gastsänger. Sie verleihen jedem einzelnen Titel seinen ganz eigenen Charakter   – und das, obwohl sich der Keim aus Tiersens Pianospiel durch das ganze Album zieht. Diese gesangliche Vielfalt und die kraftvollere Instrumentalisierung heben die Platte von seinem Vorgänger ab. Im Vergleich zu „Eusa“ tobt „All“ vor Energie. Die keltische Betitelung der Lieder verleiht dem Ganzen noch eine Brise nordische Exotik, eine zusätzliche Aufwertung und das, ohne auch nur einen Ton mehr anzuschlagen.

„All“ umfasst eine wunderbare Bandbreite. Eine kostbare Insel strotzender Überfülle an musikalischen Naturspektakeln, die glückselig in einer mächtigen Klangschale schwappt und noch lange nach dem letzten Ton nachhallt. Eine fabelhafte Welt wird erweitert. Und – wo wir gerade dabei sind – für alle, die Yann Tiersen nur von der Filmmusik her kennen: Sie beginnen das Album am Besten mit dem Song „Aon“, wo Amelie noch ein Mal kurz grüssen lässt, und lassen sich nachher vom ganzen Rest hinreissen.

Tracklist:
1. Tempelhof
2. Koad (Wood)
3. Erc’h (Anow)
4. Usal Road
5. Pell (Far)
6. Bloavezhioù (Years)
7. Heol (Sun)
8. Gwennilied (Swallows)
9. Aon (Fear)
10. Prad (Meadow)
11. Beure Kentañ (First Morning)

Bandmitglieder:
Yann Tiersen – Klavier

Gründung:
1995

Text: Sebastian Leiggener

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: All, Pop, Sebastian Leiggener, Singer-Songwriter, Yann Tiersen

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