Band: Yagua
Album: Inward Eye
Genre: Progressive Rock / Psychedelic
Label: AuGeil
VÖ: 2. August 2019
Webseite: Yagua bei FB
Dieser Start, diese Orgel, dieser Basslauf, dieser inbrünstige Gesang – „Inward Eye“ startet mit einem Prog-Psych-Kracher, der innert wenigen Minuten nicht nur das Feld leerräumt, sondern Jahrzehnte und Vorstellungen durcheinanderwirbelt. Nein, diese Scheibe stammt nicht aus dem England der Siebzigerjahre, das ist ein Produkt aus Frauenfeld und wurde von den Mannen von Yagua aufgenommen. Eine halbe Stunde kernige Musik mit viel Antrieb und Kraft, ohne unnötige Ausschwenkungen und vor allem keinen grauen Haaren. Ja, das gibt es im heimischen (Progressive) Rock.
Entstanden aus den Überresten von Franky Four Fingers ist Yagua eine Gruppe von erfahrenen Musikern, welche sich ohne Angst vor überholten Tugenden und staubigen Genres in Stücke stürzen, die allen Liebhabern von bewusstseinsverändernden Riffs und Harmonien die runde Brille von Kopf wehen wird. Sei es mit dem jazzig angehauchten „Do Not Go Gentle Into That Good Night“, dem düsteren „I Miss Most Looking At Earth“ voller Hall und mehrstimmigem Gesang –King Crimson, The Flower Kings oder direkte Geister wie Deep Purple finden ihren Platz.
Das Schönste ist dabei, dass kein Lied auf „Inward Eye“ minderwertig erscheint, sechs Mal wird hier mit Instrumenten und Ideen gezaubert. Da spürt man gut, haben Yagua bereits viele Konzerte gespielt und wissen genau, wie Dynamiken in kurzen Songs für nachhaltige Eindrücke sorgen. Wer will 20 Minuten lange Orgien, wenn es mit einem Schuss Punk bei „Prufrock“ gleich gut klappt? Zwischen allen Stühlen zu sitzen kann sich so gut anfühlen, und sich vor allem so geil und laut anhören.
Tracklist:
1. Inward Eye
2. Do Not Go Gentle Into That Good Night
3. Prufrock
4. Dismantle The Sun
5. I Miss Most Looking At Earth
6. Swirl
Johannes Eiholzer – Gesang
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli