Band: Xandria
Album: Neverworld’s End
Label/Vertrieb: Napalm
Veröffentlichung: 24. Februar 2012
Website: www.xandria.de
Geschrieben von: Patricia Krapf
Nach mehrjähriger Pause melden sich Xandria mit dem neuen Album „Neverworld’s End“ inklusive neuer Sängerin im Gepäck zurück. Nach einigem Hin und Her zwischen den beachtlichen Erfolgen, die die Band in den Jahren 2003 – 2007 zu verbuchen hatte, (Lisa Middlehauve raus, Kerstin Bischof rein und nach nur einem Jahr wieder raus) kam doch einiges in‘s Stocken.
Eine Female Fronted Symphonic Metal Band muss sich dummerweise immer dem Vergleich mit Szenegrössen wie Evanescence, Nightwish oder WithinTemptation stellen und wird natürlich dementsprechend an ihnen gemessen. Die Frage, die sich hier nun stellt ist: Schaffen es Xandria mit „Neverworld’s End“ wieder auf die Schiene, auf der sie in den vergangenen Jahren so erfolgreich gefahren sind?
Hätte man mir das Album vorgespielt ohne den Namen der Band zu nennen, wäre ich in Versuchung geraten diesen in Richtung Nightwish zu schieben, da die musikalischen Pfade deren von Tarja Turunen ähneln. Und da ist für mich der kleine Punkt, der etwas schade ist.
Xandria sind musikalisch sehr begabt und das texten ist ihr Steckenpferd. Dennoch halten sie sich mit dem Album, welches ohne Frage reinknallt und um einiges härter zur Sache gegangen wird als in der Vergangenheit, etwas klein. Sie stellen sich in eine Nische, die schon total überlaufen ist, und von anderen Szenegrössen dominiert wird.
Schauen wir uns aber lieber mal an was sie uns musikalisch mitgebracht haben. Ganz sphärisch und mit einem epischen Versprechen beginnt der erste Track der Platte „A Prophecy of Worlds to Fall“. Schnell wird der Sound von den Drums getrieben, sehr packend und hinterlässt eine Vorfreude auf die weiteren Stücke. Manuela Kraller’s Stimme erinnert mich tatsächlich an jene von Tarja Turunen, aber sie hat dennoch ihren eigenen Stil. Nicht so klar und streng, sondern durchaus auch mit den Emotionen, die hier angemessen sind.
Einen schönen Traummoment beschert mir Track 7 “ The Dram is still Alive“. Zurücklehnen und geniessen ist angesagt bei dieser Ballade, die mir persönlich sehr unter die Haut geht. Der Text befasst sich mit der Zukunft, dass aber dennoch Träume aus der Vergangenheit am Leben sind. Ein wirklich gelungenes Stück!
„Call of the Wind“ wartet mit Instrumentaleinlagen auf die mir sehr gefallen. Sobald sich Violine und Pianos unter die Musik mischen, schlägt mein Herz höher und die Fiddel in diesem Stück passt wirklich ausgesprochen gut in den Kontext der musikalischen Linie.
Noch einmal wird es verträumt bei „A Thousand Letters“. Hier lässt uns Manuela Kraller die gesamte Palette ihrer Stimmfarben hören die mich dann doch schon wieder beeindrucken. Sie hat die leisen, wie auch lauten Töne absolut unter Kontrolle und wechselt von der Kopf- in die Bauchstimme als gäbe es da keine anatomischen Barrieren.
Xandria machen auf jeden Fall Boden wieder gut nach der langen Pause. Was mir etwas fehlt, ist das neue Unerwartete, was ich auf der recht vorhersehbaren Platte leider nicht gefunden habe. Dennoch hoffe ich, dass die Formation nun stabil bleibt, und sich die Musiker etwas aus der Nische herauswagen werden, in die sie sich völlig zu Unrecht stellen.
Tracklist:
1. A Prophecy of Worlds to Fall
2. Valentine
3. Forevermore
4. Euphoria
5. Blood on my Hands
6. Soulcrusher
7. The Dream is still alive
8. The Lost Elysion
9. Call of the Wind
10. A Thousand Letters
11. Cursed
12. The Nomad’s Crown
Bandmitglieder:
Manuela Kraller – Gesang
Marco Heubaum – Gitarre
Philip Restemeier – Gitarre
Nils Middelhauve – Bass
Gerit Lamm – Schlagzeug
Gründung:
1994