Band: Wolvon
Album: ease.
Genre: Noise / Alternative Rock
Label/Vertrieb: Subroutine
VÖ: 13. April 2017
Webseite: Wolvon auf FB
Die Musik auf „ease.“ hört sich an, als würde man durch die dampfbeschlagenen Scheiben des Gewächshauses schauen – und die Welt somit nur in unklaren Schemen erkennen. Man versucht einen klaren Blick auf die vorbeiziehenden Schatten zu erhaschen, doch das Kratzen an der Scheibe macht nur unsere Finger dreckig. Zu dick ist die Staubschicht, zu stark ablenkend das Getose im Hintergrund. Wolvon aus Holland sind zwar nur drei Herren an Instrumenten und Mikrofon, doch auf ihrem zweiten vollwertigen Album wird ohne Rücksicht gelärmt. Seit 2011 führt die Truppe ihren Weg des alternativen Noise-Rock konsequent fort.
„ease.“ drückt uns dabei aber keine Stacheln und Dornen in die Ohren, sondern vermischt auf kecke Art träumerische Melodien und Gitarrenakkorde mit alles überlagernden Klangschichten. Ohne grossen Wert auf Sauberkeit und Perfektion zu legen, musizieren sich Wolvon durch Lieder, die schwer und selbstgemacht daherkommen. Der Rock wird hier zu seinen animalischen Wurzeln zurückgeführt, ohne billige Mittel anzuwenden, vielmehr dürfen Bass und Schlagzeug rumpeln und lärmen – und fangen damit die wild einschlagenden Gitarren auf. Stücke wie „Decompressed“ steigen so ohne Vorwarnung ins Geschehen ein.
Manchmal hat man zwar die Vermutung, mit „ease.“ seien Wolvon an einem monochromen Punkt in ihrer Musik angelangt – was sich wieder dem Cover fügen würde – aber langweilig wird das Album nie. Schliesslich macht es immer wieder Spass, sich ohne Sicherung in das Getümmel zu stürzen und zu versuchen, die versteckten Musikeigenheiten aus dem Dreck zu ziehen. Wobei diese Scheibe auch erneut ein Beweis dafür ist, dass hinter jeder abschreckenden Schale ein lieblicher Kern steckt.
Tracklist:
1. Positions
2. Dust
3. Masses
4. Waterworks
5. Cymbals
6. Notice
7. Burner
8. Decompressed
9. Chrome
Bandmitglieder:
Ike de Zeeuw – Gitarre und Gesang
Ruben van Walraven – Bass
Klaas Pot – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli