Band: Various Artists
Album: We Are Electric: Gary Numan Revisited
Genre: Wave / Gothic / Post-Punk
Label: Wave Tension
VÖ: 15. Dezember
Webseite: Wave Tension Records auf FB
Ich mag ja Gary Numan, aber … So wie jeder Satz beginnt, den man zugleich unterbinden und verbieten sollte, so stellt sich auch dieser Sampler vor. „We Are Electric: Gary Numan Revisited“ ist nämlich eine Verbeugung vor dem Meister des Synthie Pop mit einem modernen Anspruch. Versammelt unter dem Banner von Wave Tension Records haben sich sieben Künstler und Bands zusammengetan, um die Songs der Legende neu einzuspielen und zugleich in das aktuelle Zeitgeschehen zu holen.
Das ist ein guter Gedanke, werden die Lieder nämlich nicht verhunzt, sondern mit dem Elan des Wave, Gothic und Dreampop neu angedacht. Ash Code bleiben bei „Down In The Park“ tief im zurückhaltenden Post-Punk und profilieren sich lieber mit tanzbarem Rhythmus als grossen Gesten. Viel weiter schwingen da die Arme bei Shad Shadows, welche sich mit „Metal“ einer dieser Übersongs ausgesucht haben – und daran nicht zerbrechen. Viel eher sind die satten Beats und tollen Synthesizer eine angenehme Ergänzung, und sowieso wird einem erneut bewusst, dass die Phrasierung von Gary Numan eh unerreicht bleibt.
Seine Art zu singen wird auch hier nicht abgelegt, SUIR verlangsamen zwar „Cars“ um einige Gänge, der Geist des Originals wird aber nie verscheut. „We Are Electric“ ist schlussendlich ein Produkt von Fans für Fans, und genau darum macht es viel Freude. Ob Then Comes Silence bei „My Name Is Ruin“ nahe am Original bleiben, oder Agent Side Grinder die Tanzfläche mit „I’m An Agent“ stürmen – das Vermächtnis wird niemals zerstört. Gute Songs überleben schlussendlich uns alle, wie der Traum von „Complex“ bei Box & The Twins.
Tracklist:
1. Agent Side Grinder – I’m An Agent
2. Ash Code – Down In The Park
3. Shad Shadows – Metal
4. Box & The Twins – Complex
5. SUIR – Cars
6. Synths Versus Me – Are Friends Electric
7. Then Comes Silence – My Name Is Ruin
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli