Band: Vordemfall
Album: Gravity Problems
Genre: Noise Rock
Label: Slowing
VÖ: 24. Mai 2019
Webseite: Vordemfall bei FB
In Berlin hat man keine Lust auf Normalität, das sollte jedem bewusst sein. So klingt Noise-Rock aus der deutschen Hauptstadt natürlich auf keinen Fall, wie man es erwarten würde. Bei Vordemfall zumindest, welche nicht nur mit ihrem Bandnamen den Zustand zwischen Schrecken und Schmerz einfangen, gibt es experimentelle Songs, zwischen Lärm, Prog und dunkelster Stunde. Fremdartige Harmonien und ein schleppendes Tempo bestimmen mit „Dog Song“ den Anfang.
Aber was ist schon der Anfang, was ist das Ende? Inmitten des Sturzes werden Zeit und Raum zu einer Einheit, welche sich gegen die alltägliche Wahrnehmung sperrt. Vordemfall lösen diese Probleme, indem sie ihre Musik dynamisch gestalten. Langsam meditierende Takte werden plötzlich mit der Gitarre zu wilden Passagen angestachelt, konkrete Aussagen holen sich die Kraft der krummen Gestalten der Musikgeschichte („Meteor“). Die EP wandert soweit, dass sie bei „My Name Is Who“ in den wütenden Gebieten landet, in denen auch die Basler Kollegen Asbest stecken.
Und genau wie das Trio sind auch Vordemfall zu zweit voller Wucht und bedrohlicher Brutalität unterwegs. Hier wird die Ungerechtigkeit angeschrien, hier werden falsche Taten sofort aufgedeckt und verurteilt. „Gravity Problems“ stellt sich mit seiner Sperrigkeit individueller Obrigkeiten entgegen und bietet mit „Smile“ einen Ausbruch, den so manche Unterdrückung provoziert. Roh, minimalistisch, aber immer energisch und eigensinnig.
Tracklist:
1. Dog Song
2. Smile
3. Meteor
4. THe Secret Of Bruxism
5. I Tried Apnea And It Didn’t Work
6. My Name Is Who
Bandmitglieder:
Monika Saint-Oktobre – Gesang, Gitarre, Bass und Orgel
Markus Sternberg – Schlagzeug
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli