Band: Vapour Theories
Album: Celestial Scuzz
Genre: Psychedelic / Ambient
Label: Fire Records
VÖ: 26. Februar 2021
Webseite: Bardo Pond bei FB
Wenn sich zwei Gitarristen vollends ihren Saiten hingeben, kann dies für Aussenstehende oft zu einer selbstverliebten Vertiefungsarbeit ausarten, von der man wenig gewinnen kann. Bei dem Duo Vapour Theories ist dies zum Glück anders, hier halten sich Ego, Spiel und Wirkung perfekt im Gleichgewicht. Nicht nur schaffen die Brüder, welche gemeinsam bei der Band Bardo Pond spielen, im richtigen Moment den Absprung aus der Ewigkeit, sondern sind Meister der Texturen und Stimmungen. „Celestial Scuzz“ ist ein gelungener Trip.
Aus stundenlangen Aufnahmen freier Jam-Sessions zusammengebracht, sind die fünf Tracks lange dahinwandernde und stets im Fluss befindende Forschungen zwischen lauten Melodien und breit ausgelegten Drones und Rückkopplungen. Vapour Theories teilen sich die Arbeit, in dem ein Musiker für den Boden sorgt und der zweite seine Finger schnell und grenzenlose über den Gitarrenhals gleiten lässt. Wie Gewächse spriessen die Figuren und Gedanken aus den Verzerrungen bei „Unoccupied Blues“, „High Treason“ geniesst die Ruhe der akustischen Klänge im Echo.
Obwohl bei „Celestial Scuzz“ nur Gitarren zu hören sind, wird das Album nie langweilig oder gleichförmig. Vapour Theories agieren mit Geschick und vermögen es, eine explosionsartige Kraft ihren Sounds zu verleihen und wagen es sogar, Brian Eno bei „Big Ship“ Tribut zu tollen. Das funktioniert, das gleitet in Richtung Urknall und archaischer Kraft. Psychedelischer Ambient, der mit scharfen Kanten und rauer Oberfläche begeistert.
Tracklist:
1. Unoccupied Blues
2. High Treason
3. Breaking Down (The Portals Of Hell)
4. Big Ship
5. Soul Encounters
Bandmitglieder:
John Gibbons
Michael Gibbons
Gründung:
2003
Text: Michael Bohli