Band: The Universe By Ear
Album: The Universe By Ear
Genre: Garage / Psychedelic / Rock
Label: Sireena
VÖ: 4. März 2019
Webseite: theuniversebyear.com
Das mit dem Progressive Rock hat sich scheinbar erübrigt. Denn während wir das Debütalbum von The Universe By Ear noch mit den komplexen Handgriffen von ELP oder Gentle Giant verglichen haben, ist beim Nachfolger, welcher wieder ohne Namen auftritt, die Stimmung klar in das psychedelische abgerutscht. Und zwar so klassisch, dass man sich in einer Parallelwelt wähnt, in der die Sechziger nie ihren Schwung verloren haben. Oder jemand hat in Basel den Rhein mit entzückenden Substanzen versetzt – Chemikalien schwirren in der Stadt schliesslich genügend herum.
„The Universe By Ear“ beginnt voller Gitarrenfeedback, beschwingten Takten und mehrstimmigem Gesang. Das Trio hat den Garage-Rock eingepackt, diesen mit Blumen geschmückt und die goldene Lösung gefunden, welche aus wenigen Strophen Popperlen schaffen. Länger als fünf Minuten dauern die Lieder von The Universe By Ear auf dieser Platte nämlich nicht, wieso auch? Denn wer solch wunderbare Riffs und Hooks schreiben kann, der hat jede Hörerin und jeden Hörer mit wenigen Sekunden bezirzt. Und Abwechslung gibt es mehr als genug, ist „Lessons From An Ordinary World“ verspielt und hyperaktiv, „Bad Boy Boogie“ lässt den Britrock implodieren und „Euphoria“ versprüht pure Gitarrenliebe.
Dank diesen unterschiedlichen Ansätzen zeigen sich The Universe By Ear völlig gelöst von Zwängen und Regeln, spielen mit purer Lust und haben scheinbar mühelos ein Album aufgenommen, das jede Prüfung besteht. Geniesserisch reitet man durch die instrumentalen Weiten von „Sand… And Dust“, lässt sich in jede Richtung mitziehen und findet im Kern den Pop. Laut, voller Rückkopplungen und mit einem Schuss Wahnsinn – ja, dieses Trio scheint nicht zu bremsen.
Tracklist:
1. Been Here Before
2. Where All Sheep Are Black
3. Temperamental Apathy
4. Follow The Echo
5. Fall
6. Bad Boy Boogie
7. Euphoria
8. Lessons From An Ordinary World
9. Sand…
10. …And Dust
11. Loudest Gorilla In The Cage
12. Transitional Hairdo
Bandmitglieder:
Stefan Strittmatter – Gitarre und Gesang
Pascal Grünenfelder – Bass und Gesang
Beni Bürgin – Schlagzeug und Gesang
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli