Band: Unheilig
Album: Lichter der Stadt
Label/Vertrieb: Vertigo/Universal
Veröffentlichung: 16. März 2012
Website: www.unheilig.com
Geschrieben von: Patricia Krapf
Eines vorweg: Wer wie ich Angst hatte, dass Unheilig in die Schlagerecke abrutscht, der kann bedingt beruhigt sein. 🙂 Was ich besonders schön finde ist, dass wie wir uns das gewohnt sind, sowohl die langsamen schönen Stücke, wie auch die etwas Härteren auf der Scheibe vertreten sind. Für Herzschmerz ist also gesorgt. Besonders „Ein guter Weg“ lässt einem nachdenken.
Wie immer liegt die Stärke von Unheilig in der Simplizität der Texte. Etwas massentauglicher ist der Graf wohl geworden, aber das tut der Musik meiner Meinung nach keinen Abbruch. „Lichter der Stadt“, welches wir ja schon vorab im Radio hören durften, ist mir persönlich zu kommerziell und geht eher in die oben erwähnte Richtung. Da hatte ich einen Moment echt Herzklopfen, weil es einfach zu schade gewesen wäre. Bei den anderen Tracks aber, lässt sich ganz klar der Charakter erkennen, der Unheilig gross gemacht hat. Eine gute Mischung aus Gothic-Herzschmerz-für-alle-Situationen-ein-Stück-Musik.
„Eisenmann“ ist eines der Stücke das hart reinknallt und auch musikalisch Elemente enthält die, an das ein oder andere Lied aus früheren Tagen erinnert.
„So wie du warst“ empfinde ich als Fortsetzung von „An deiner Seite“ und „Geboren um zu leben“. Der Graf lässt uns hier viel Spielraum für Spekulationen. Da über sein Leben im Allgemeinen sehr wenig bekannt ist, kann man hier nur mutmassen. Ob nun geschickter Marketingeffekt oder real Erlebtes, das Lied ist schön und jeder kann interpretieren, wie er mag.
Xavier Naidoo und Andreas Bourani unterstützen den Grafen bei den Titeln „Zeitreise“ und „Wie wir waren“. Auch hier wird es mir wieder etwas zu kommerziell, aber dem Erfolg von Unheilig tut das sicher gut. 🙂
So bleibt abzuwarten, ob „Lichter der Stadt“ genau wie „Grosse Freiheit“ einen Echo gewinnen wird. Der „Best Breaking Act International“ den er in Form des Swiss Music Awards gewonnen hat zeigt, dass die Schweiz auch noch ein Stückchen offener geworden ist.
Alles in allem muss ich sagen, ist mir das schon wieder zu weit weg von dem was ich von Unheilig sonst kenne. Es war aber zu erwarten bei dem Bekanntheitsschub, den er im letzten Jahr gemacht hat. Ich bin gespannt welche Wege Unheilig noch einschlagen wird und hoffe, dass unser Graf der dunklen Seite so treu bleibt, wie es nur geht.
Tracklist:
1. Das Licht (Intro)
2. Herzwerk
3. So wie du warst
4. Tage wie Gold
5. Wie wir waren (feat. Andreas Bourani)
6. Unsterblich
7. Feuerland
8. Lichter der Stadt
9. Ein guter Weg
10. Ein grosses Leben
11 Brenne auf
12. Zeitreise (feat. Xavier Naidoo)
13. Das Leben ist schön
14. Eisenmann
15. Vergessen
16 Die Stadt
Bandmitglieder:
Der Graf – Gesang
Christoph Termühlen – Gitarre
Martin Potthoff – Schlagzeug
Gründung:
2000