Band: The Shattered Mind Machine
Album: Apparatschik
Genre: Garage Rock
Label: AuGeil Records
VÖ: 3. September 2021
Webseite: Facebook
Dass die drei Musiker aus Winterthur mit Inbrunst wild und ungekämmt musizieren, ist seit der ersten EP klar. Mit dem Konzeptalbum „Gourrama“ von 2019 verbanden The Shattered Mind Machine ihre ungestüme Art des Garage Rocks mit literarischen Gedanken, für den neuen Langspieler dürfen die Songs wieder voneinander losgelöst herumtollen. Deswegen ist „Apparatschik“ nicht weniger aufregend, sondern klanglich schärfer geschliffen. 2020 aufgezeichnet, von Marc Bouffé und David Langhard gemischt, von Jérôme Bizien (Beak>) mit einem ansprechenden Design versehen – ein wilder Ritt durch die Szene.
„Apparatschik“ lässt nicht lange auf sich warten, ein paar Takte und schon stürmen The Shattered Mind Machine das Haus. „Paper“ ist ein sexy Song, eine hyperaktive und verheissungsvolle Vermählung von Post-Punk, Psychedelica und schmutzigem Saitenspiel. 28 Minuten nur ist die neue Platte bei uns, dann ist der Lärm vorbei und das Trio zieht weiter. In der halben Stunde machen sie aber einen sehr guten Eindruck, sogar wenn ruhigere Töne und Indie-Feeling dazustossen („Cities“). Oder wenn der Film „Fitzcarraldo“ zitiert wird („Mosquitos“).
Richtig hart wird es beim Titelsong, „Apparatschik“ ist Noise Rock mit heisslaufendem Motor und Gesang, der immer an der Grenze zum Schrei ausharrt. Bei The Shattered Mind Machine machen die Extreme Spass, alles steht vor dem Überdruck. Wie bei „Anyway“, kein Takt ist ohne Kraft und die Musik wirkt nur widerwillig in ihr knappes Dreiminutenkleid gezwängt. Lieder, mit denen man sich gegen die erdrückenden Mächte erwehren und die Beklemmung aufsprengen möchte.
Tracklist:
1. Paper
2. Josaphat
3. Cities
4. No Offense
5. Anyway
6. Apparatschik
7. Ghost
8. Mosquitos
9. Hibernation
Bandmitglieder:
Simon Fehr – Gitarre und Gesang
Simon Hirzel – Bass und Gesang
Kaya Guggenheim – Schlagzeug und Perkussion
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli