Band: The Ruins
Album: Creature
Genre: Rock / Folk
Label: Ambulance Recordings
VÖ: 29. Mai 2020
Webseite: theruins.ch
Das Album „Creature“ braucht seine Zeit, spätestens bei «Oblique Eristicism» hatte es bei mir aber Klick gemacht. The Ruins aus Zürich treiben ihren Indie-Rock hier zu einer druckvollen und emotionsgeladenen Konfrontation an, in der Eingängigkeit und Intensität wunderbar gemischt werden. Das wird manche an Gruppen aus England erinnern, das ist dank dem instrumentalen Outro trotzdem genügend eigenständig. Denn die Schweiz lässt sich nie ganz aus der Scheibe vertreiben.
Spürbar bleibt die Herkunft in den Songs von The Ruins immer, man sollte sich aber nicht dafür schämen. „Nothing Matters“ ist deswegen kein schlechteres Stück, „Time Unused“ steht diese sanfte Unsicherheit. Und Spielfreude ist bei den fünf Mannen eh immer vorhanden – was sogar so weit kippt, dass man an The Libertines denken muss („We All Got It Coming“). Die nötige Rohheit steckt in den Rhythmen, auf Hochglanz wurde bei „Creature“ nichts poliert.
Wurzeln des Folk-Rock stecken in den Liedern, ein gewisser Sturm und Drang lässt sich herausfühlen. The Ruins spielen Gitarrenmusik, ohne sich hinter ihren Einfällen zu verstecken. Da werden die Verstärker aufgedreht, das Mikrofon mit lauten Aussagen übergossen. Schmiss und Groove („Like the Fucking Devil“) oder Nachdenklichkeit („Apathy“), alles hat auf der Platte seinen Platz und funktioniert ohne überraschende Innovationen gut.
Tracklist:
1. Time Unused
2. At the Apogee
3. My Time is Blue
4. Oblique Eristicism
5. Nothing Matters
6. We All Got it Coming
7. Like the Fucking Devil
8. Apathy
Bandmitglieder:
Jonas, Simon, Reini , Dario und Carlo
Gründung:
2007
Text: Michael Bohli