Denovali Records / VÖ: 25. März 2022 / Jazz, Wave
denovali.com
Text: Michael Bohli
Dass man bei der Farbe Pink an Lovecraft denkt, ist seit der Neuverfilmung von «Color Out Of Space» naheliegend. Mit dem Album «Nights Of Lust» setzt das The Lovecraft Sextet klangliche Akzente, um diese Tönung an die Horror-Fantasien anzubinden. Wave als Mittel zum Zweck, das Cover in seiner Gestaltung macht die neue Ausrichtung klar. Etwas Achtziger, viel mysteriöse Momente und eine schwebende Stimmung. Mit Liedern wie «Embrace the Void» geht die Rechnung vollends auf.
Weit vom Darkjazz entfernt sich Jason Köhnen aber nicht, «Nights Of Lust» ist ein Album für die schummrigen Stunden, in denen das Saxofon den Ton angibt. Mit seinem Projekt The Lovecraft Sextet liess sich der Musiker von Comic-Serie «Nights Of Horror» aus den Fünfzigerjahren inspirieren, der Musik fehlt aber glücklicherweise der Kitsch und die übertriebenen Elemente. Stilsicher musiziert die Gruppe nahe dem Minimalismus («Absolution») und gibt sich undurchsichtig («These Nights»).
Mit dem schönen Gesang und der klaren Melodienführung sind die sieben Stücke elegant und attraktiv, auch für Leute, die nicht Fans von B-Movies sind. Der «Torture Garden» klingt nicht abschreckend, sondern einlullend, The Lovecraft Sextet scheinen auch im «Black Light». Piano, Bass und Schlagzeug sorgen für die vollflächigen Texturen, man fühlt sich in diesen leicht schaurigen Geschichten gut aufgehoben. Dazu Kaminfeuer und ein gutes Glas Wein, «Nights Of Lust» sorgt für den Rest.