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The Killers – Imploding The Mirage

16/10/20 von David Kilchoer

Band: The Killers
Album: Imploding The Mirage
Genre: Stadium Rock / Synthie Pop / New Wave

Label: Island Records
VÖ: 21. August 2020
Webseite: thekillersmusic.com

Was solls? Mit dieser rhetorischen Frage kann man das Fehlen von Killers-Gitarrist Dave Keuning auf dem neuen Album „Imploding The Mirage“ getrost taxieren. Seit einigen Jahren tourt der Mann schon nicht mehr mit der Band, nun ist er wohl ganz raus. Aber ehrlich: The Killers sind ohnehin schon lange keine richtige Gitarrenband mehr.

Und dass das zum Trio geschrumpfte Ensemble nun diese neuen Tatsachen umarmen muss, macht seinen Sound irgendwie aufrichtiger. Denn mit Pro-Forma-Klampfen holt eine Synth-Band eh keinen Rocker hinterm Ofen hervor.

Gleichwohl sind ihre Lösungsansätze gegen den Gitarrenmangel noch nicht so richtig stringent. Das zeigt sich an drei Beispielen:

  1. Das Fleetwood-Mac-Problem: Fleetwood-Gitarrero Lindsay Buckingham darf im Track „Caution“ ran, eine klassische Killers-Komposition mit fetten Synth-Brettern und einem schillernden Stadion-Refrain. Doch Buckinghams Part wirkt da reingewurstelt – eine Ausredegitarre.
  2. Das Feature-Problem: Features sind nett, um mit Kontrasten den eigenen Sound zu ergänzen. Und wenn man sich Brandon Flowers zwischen Bono und Freddie Mercury angesiedelte Stimme im Duett mit Weyes Bloods Karen-Carpenter-Contralto vorstellt, kommen einem Vorschuss-Freudentränen. Doch statt anständigem Stimmkontrast und Kerzenlicht-Harmonien gibt’s lediglich ein paar im Stadienhall verschwommene Hintergrundchoräle der Sängerin über Flowers dominantem Tenorgebrüll. So klingt das alles arg nach einem Griff zum Jugend-Elixier. In Anbetracht der 18-Jahre-im-Geschäft der Killers ist der Gedanke an eine musikalische Midlife-Krise nicht ganz von der Hand zu weisen. Ein paar Shooting-Stars der Indie-Szene wie Weyes Blood wirken dabei eher wie ein genehmes Gegengift als wie ein ehrliches Klangexperiment im Song „My God“.
  3. Das Bassistenproblem: Nicht nur Gitarrist Keuning hat sich aus der Band verdrückt. Auch Bassist Mark Stoermer tourt schon seit Jahren nicht mehr mit. Er tauchte während der sechsmonatigen Aufnahmesessions zum neuen Album zwar einmal kurz auf, spielte dann aber auf vier Songs Gitarren ein, die man kaum wahrnimmt, und nur auf einem eine Basslinie. Bleibt also genau genommen nur noch ein Duo übrig, das die Fahne des wahren Killers-Sounds hochzuhalten versucht.

Allerdings – und das spricht eigentlich nicht für die Originalbesetzung der Band – trübt letztgenannte Problematik das Hörerlebnis nicht gross. Eher im Gegenteil. Statt Pro-Forma-Gitarren knallen die Killers nun einfach noch breitere Synth-Teppiche über ihre Refrains was diese pompöser und klebriger denn je macht.

Und genau darin liegt die Faszination von „Imploding The Mirage“. Nach den ersten beiden Alben hatten die Jungs den Pfad der Eleganz und des währschaften Rock’n’Rolls mit grossen Sprüngen verlassen. Ihren Fans war bald klar, dass diese Mischung aus Duran Duran und U2 eigentlich das wahre Gesicht der Band ist. Nur den Killers selber schien das bislang nicht ganz klar zu sein. Doch unterdessen schon. „Imploding The Mirage“ ist ein Album der abgeschlossenen Selbstfindung.

Bei allem Applaus darf man aber nicht vergessen, dass die Männer aus Vegas nun unwiderruflich in der Liga von U2 und Duran Duran angekommen sind. Das ist vermutlich ehrlich, zweifellos erfolgversprechend, aber in der Tendenz auch etwas banal und eindimensional. Ausnahmen gibt’s zum Glück. Etwa der Song „Lightning Fields“ im Duett mit K.D. Lang, in dem die Sängerin tatsächlich Raum erhält, dem Song ihren Stempel aufzudrücken. Eine mutige Kollaboration, richtig balanciert. Vor allem aber überzeugt „When The Dreams Run Dry“. Eigentlich leidet der Song an jeglicher von den Killers kultivierten Unart; dem Soundkitsch, dem zu dick aufgetragenen Refrain, der dynamischen Vorhersehbarkeit. Doch die melancholisch-zuversichtlichen Zeilen des Refrains und diese unvergessliche Melodie überwiegen letztlich trotzdem – und machen Hoffnung, dass all das Schwülstig-Klebrige an The Killers die Tugend guter Kompositionen nicht gänzlich zu verdrängen vermag.

Tracklist:
1. My Own Soul’s Warning
2. Blowback
3. Dying Breed
4. Caution
5. Lighting Fields (feat. k.d. lang)
6. Fire In Bone
7. Running Towards A Place
8. My God (feat. Weyes Blood & Lucius)
9. When The Dreams Run Dry
10. Imploding The Mirage

Bandmitglieder:
Brandon Flowers – Gesang, Synth, Orgel, Glockenspiel und Gitarre
Ronnie Vannucci Jr. – Schlagzeug, Perkussion, Gitarre, Timpani und Marimba
Mark Stoermer – Bass und Gitarre

Gründung:
2002

Text: David Kilchoer


Eingeordnet unter CD-Rezension, News-Stream Schlagworte: David Kilchoer, Imploding The Mirage, New Wave, Pop, Rock, Synthie Pop, The Killers
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