Band: The Ghost Inside
Album: The Ghost Inside
Genre: Metalcore
Label: Epitaph Records
VÖ: 5. Juni 2020
Webseite: theghostinside.com
Wäre die Metalcore-Band The Ghost Inside 2004 gegründet worden, wenn die Mitglieder damals gewusst hätten, was 2015 auf sie zukommen wird? Wahrscheinlich schon, denn im Leben geht es nicht darum, Schmerz und Trauer zu vermeiden, sondern mit Rückschlägen richtig umzugehen. Mit ihrem neuen und selbstbetitelten Album zeigen das die Kalifornier mit unglaublicher Stärke. Der schlimme Busunfall, bei dem mehrere Personen ihr Leben liessen und die Musiker schwere Verletzungen nach sich trugen, dient als Glut, als Fokus für eindringliche Musik.
Das Intro „1333“ bringt die Initialen der Band als Schlachtruf ins Spiel, Lieder mit Namen wie „Still Alive“ oder „Begin Again“ zeigen, wohin The Ghost Inside mit ihrem Album zielen. Es geht um die Verarbeitung der Verluste und Traumas, um das Weitermachen und Wiederaufstehen. Dazu ballert der Metalcore mit voller Wucht und grosser Dynamik. Die tief gestimmten Gitarren legen die Bretter aus, Bass und Schlagzeug testen deren Belastbarkeit. Dazu die emotionalen und immer nahe an der Explosion liegenden Shouts von Jonathan Vigil – „The Ghost Inside“ ist ein heftiges Brett.
Passend zu seinem Titel lodert „Pressure Point“ in jeder Sekunde lichterloh, das abschliessende „Aftermath“ schaukelt sich zur Hymne hoch. The Ghost Inside haben eine Platte aufgenommen, die ungeschönt und ehrlich daherkommt. Die Musiker liessen sich nicht unterkriegen und rauschen mit neuer Energie und hoher Geschwindigkeit davon. „Phoenix Rise“ eben, ohne die Details zu vergessen oder im Lärm unterzugehen. Schön seid ihr wieder da, beeindruckend, wie ihr weitermacht.
Tracklist:
1. 1333
2. Still Alive
3. The Outcast
4. Pressure Point
5. Overexposure
6. Make Or Break
7. Unseen
8. One Choice
9. Phoenix Rise
10. Begin Again
11. Aftermath
Bandmitglieder:
Jonathan Vigil – Gesang
Zach Johnson – Gitarre und Bass
Andrew Tkaczyk – Schlagzeug und Perkussion
Chris Davis – Gitarre
Gründung:
2004
Text: Michael Bohli