Soulseller Records / VÖ: 6. Mai 2022 / Thrash Metal
thedamnnation.com.br
Text: David Spring
Brasilien ist immer gut für eine Extreme-Metal-Überraschung. Sepultura kennen alle, ebenso Soulfly. Abgesehen von der lebenden Legende Max Cavalera wird die Szene öfter von Frauen aufgemischt. Nervosa machen bereits eine Weile lang die Bühnen der Welt unsicher und mit The Damnnation steht eine neue All-Female Thrash-Combo in den Startlöchern. Mit „Way Of Perdition“ flattert uns das erste Album der Drei ins Haus.
Der Opener „Before The Drowning“ legt heavy und groovend los. The Damnnation zeigen mit grandiosen Riffs, was sie auf dem Kasten haben. Wenn Sängerin/Gitarristin Renata Petrelli mit ihrer Reibeisenstimme beginnt, gibt es kein Halten mehr. Erinnerungen an Grössen wie Kreator und Megadeth werden wach, ordentlich aggressiv, aber nicht ohne Gespür für Melodien. Der Titeltrack wartet mit dem südamerikanischen Groove auf, für den die brasilianische Thrash-Szene so bekannt ist. Die Nackenmuskeln werden aufs Härteste strapaziert.
The Damnnation erfinden das Rad nicht neu. Wenn man die bestehenden Qualitäten effektiv zu nutzen weiss, ist das ohnehin nicht nötig. Die Produktion ist fett, der Sound klingt dicke aus den Boxen und passt perfekt zum Old-School-Songwriting. Die meisten Songs sind im Mid-Tempo-Bereich angelegt, was stellenweise zu einer gewissen Eintönigkeit führt, zum Glück aber drückt die Band dann doch das Gaspedal durch. Der furioseste und meines Erachtens beste Song der Platte ist der geniale Closer „The Greed“, hier stimmt alles.
„Way Of Perdition“ ist ein starkes Opening-Statement einer faszinierenden, neuen Band, von der wir hoffentlich noch viel hören werden. The Damnnation zeigen eindrucksvoll, wie lebendig und brutal die brasilianische Szene ist. Mit einem aufmerksamen Blick über den eigenen Genre-Tellerrand hinaus kreiert das Trio dank vieler verschiedener Einflüsse ihren eigenen, mehr als überzeugenden Thrash-Mix. Das geht ab, macht Spass und vor allem Bock auf mehr.