Icons Creating Evil Art / VÖ: 1. Oktober 2021 / Dark Rock, Wave
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Text: Michael Bohli
Seit April existiert der Song «Fire Disciple» wie ein verhexter Spruch in unserer Welt, schwirrt durch den Äther und beglückt uns mit düsteren Synthesizerklängen und Chorgesang. Dark Rock und Wave als Galionsfigur, wenige Monate später die wuchtige Ankunft von «Blood and Fire». Das Debütalbum von The Brides Of The Black Room ist ein schattenhaft wandelbares Werk, in dem man von diversen Gaststimmen durch beschwörende Kompositionen geführt wird. Unterschiedliche Stilfarben finden in die Disco der schwarzen Szene und reissen Fans des düsteren Rocks gleich mit.
Natürlich dürfen die Synthesizer wie in den Achtzigerjahren klingen («Blood»), The Brides Of The Black Room wissen mit solchen Facetten ihre Lieder geschickt aufzupeppen und wagen sich sogar ins fast zu glatte Gebiet des EBM («Rise Up»). Jedes Stück auf «Blood and Fire» hinterlässt Spuren des Aufpralls, die Scheinwerfer drehen im Takt und transformieren geisterhafte Erscheinungen in beglückende Rätsel. «Sirens» ist ein Kracher mit viel Tempo, «Mother Mother» sorgt für die triefenden Emotionen, ausladend dargeboten.
Inszenatorisch wird auf «Blood and Fire» viel Theatralik aufgeboten. The Brides Of The Black Room sind sehr gut darin, ihre Songs mit hallenden Drums und Soundschichten aufzupeppen – ein dichtes Klangbild entsteht. Dadurch wirkt die Reduktion von «The Unknown» noch bedrückender, das abschliessende «Watch Me Burn» lodert ewig weiter. Kollektiv erstellte Musik für viele Nächte, diese Bräute schreiten nicht durch Kirchen, sondern Katakomben.