Tonzonen Records / VÖ: 18. Februar 2022 / Dark Jazz, Doom
taumel.net
Text: Michael Bohli
Es beginnt mit Gitarren wie bei Pink Floyd, schnell aber wachsen die Schatten über die Takte hinaus und tauchen die Musik in eine verführerische Dunkelheit. Mit «Now We Stay Forever Lost In Space Together» setzen Taumel ihre Serie «TRAUM» fort und machen sich den Dark Jazz mit Doom-Wurzeln erneut zu eigen. Die Textur auf dem Cover hat sich gegenüber «there is no time to run away from here» geändert, viele Aspekte sind glücklicherweise gleichgeblieben.
Was sich wie eine Gutenachtgeschichte für Erwachsene anhört, ist eine vielschichtige Reise durch die bewussten und unbewussten Zustände. Die fünf Tracks bilden zusammen den Albumtitel, die Musik von Taumel ist als Gesamtheit zu geniessen. «We Stay» folgt auf die zurückhaltende Eröffnung «Now» und lässt die Gitarren bissig klingen, das Schlagzeug betritt selbstsicher den weiten Raum. Sehr jazzig und mit vielen Bläsern mutet «Forever» klassisch an, das darauffolgende und zwölf Minuten lange «Lost In Space» bringt Lärm, Experiment und psychedelische Eigenheiten ins Werk.
Fanfaren treffend auf einengende Versuche, krumm übereinandergestapelte Rhythmen schlängeln sich durch die Unendlichkeit. «Now We Stay Forever Lost In Space Together» tröstet immer dann, wenn die Unsicherheiten zu gross werden. Das abschliessende «Together» reisst die Grenzen auf und dient nicht nur als finaler Punkt der Faszination, sondern lässt die Vorfreude auf die nächste Scheibe gross werden. Der Traum ist noch lange nicht fertig, das Opus Magnum von Taumel am Entstehen.