6. April 2018
Im Gespräch mit: Rudy Kink (Schlagzeug) und Lukas Kurmann (Bass) von Sons Of Morpheus.
Sie haben sich für „The Wooden House Session“ zurückgezogen und ein Album aufgenommen, bei dem sich nicht nur die Balken durch den staubigen und heissen Rocksound verbogen haben. Sons Of Morpheus aus Basel sind seit 2014 aktiv und zeigen, dass man sich sehr wohl die Musik als Lebensgrundlage erarbeiten kann. Psychedelischer Stoner, groovender Blues-Rock und noch vieles mehr bietet das Trio – und darf sich nun am diesjährigen Czar Fest beweisen. Mehr als gute Gründe, um die Truppe für ein paar Fragen aus ihrem Proberaum zu locken.
Mehr Informationen zum Czar Fest, welches vom 19.-20.04.2019 in der Kaserne Basel stattfindet, findet ihr hier. Tickets gibt es bei Starticket.
Michael: Spielt es sich besser in „Wooden Houses“ oder in Betonruinen?
Lukas Kurmann: Ein Wooden House ist absolut OK. Betonruinen, höchstens im Sommer!
Rudy Kink: Im Holzhaus lässt es sich für mich einfacher rocken, die Akustik ist meist wärmer und gemütlicher
Wirkt eure Musik besser mit der roten oder der blauen Pille?
Lukas: Dies können wir nicht beurteilen. Fragt unsere Fans!
Rudy: Für perfekte Ergebnisse nimmst du am besten beide ein.
Wieviel Träumerei steckt in eurer Band und dem Werdegang?
Lukas: Träumerei war nie viel dabei, wir haben schon immer den Hund beim Schopf gepackt und die Sachen stattfinden lassen. Nur so war es möglich, in den Staaten aufnehmen zu können und bisher an die 300 Gigs in 17 Ländern zu spielen.
Ihr arbeitet hart für eure Band und die Musik – an welchem Ort möchtet ihr gerne noch spielen?
Lukas: Dunajam in Sardinien, Südamerika und Japan wäre man nicht abgeneigt.
Rudy: Oh ja, Japan!
Was erwartest du vom zweitägigen Czar Fest?
Rudy: Ich erwarte nichts, geil wird es sowieso. Fredy (Rotter, Organisator) die gute Socke, hat wieder einmal ein super Line-Up auf die Beine gestellt. Respekt!
Lukas: Ein geiles Festival, das Line-Up finde ich sehr aufregend. Ich bin gespannt, wie die Young Gods heutzutage unterwegs sind. Auch sonst gibt es paar Hochkaräter, die wir kaum erwarten können: Conan ist immer ein sicherer Wert! Bezüglich unserer Show: Es gibt eigentlich für keinen Auftritt spezielle Erwartungen, das Credo ist gleichbleibend, voller Fokus, Eier auf den Tisch, Sensoren auf und Vollgas! Egal ob in Coruña für zwei Nasen oder im ausverkauften Z7. Klingt Klischee, ist aber so!
Welchen Auftritt darf man an diesem Festival auf keinen Fall verpassen, nebst Sons of Morpheus natürlich?
Lukas: Wie gesagt The Young Gods tragen ein grosses Erbe, die sind immer wieder spannend und bei Conan wird man selten im Regen stehen gelassen. Zusätzlich: Orso und Combineharvester!
Rudy: Ich freu mich speziell auf Conan, Krane und Songs For An Eye. Letztere, weil ich absolut keine Vorahnung habe und deshalb auch nicht voreingenommen sein kann.
Die Szene pulsiert in Basel – liegt dies am pharmazeutischen Rheinwasser?
Lukas: Eher daran, dass hier grundsätzlich weniger Scheuklappen getragen werden als anderswo und, dass es ein vorbildliches Popförderungsmodell gibt. Sowie gibt es einige Veranstalter, die Bands noch nicht komplett abgeschrieben haben, inklusive gesundem Wettkampf unter den Gruppen. Und natürlich wegen den Lovebugs … Nein.
Rudy: Basel hat Drogen im Fluss, ja. Aber Drogen und Basel gehören seit Albert zusammen wie Jimi und Fender. Die Musikschaffenden helfen sich gegenseitig aus, das macht jede Formation und jede Veranstaltung stärker. Das ist aber noch nicht lange so.
Was fehlt in der Schweizer Musikszene noch, um die veralteten Konventionen zu durchbrechen?
Lukas: Nichts. Paar Eier und etwas weniger Gejammer helfen sicher auch.
Rudy: Mehr Akzeptanz!
Heuschrecken leiten das Czar Fest, welches Tier steht für Sons of Morpheus?
Lukas: Die Eule! Warum? Nachtaktiv, Telleraugen und eine Vorliebe für düstere Orte: That’s us!
Rudy: That’s us, it’s true.
Vielen Dank für eure Zeit und Musik.
Interview: Michael Bohli