24. April 2018
Im Gespräch mit: Reverend Beat-Man / Beat Zeller (Gesang und Instrumente) von Reverend Beat-Man And The New Wave.
„Blues Trash“ bietet eine schier absurde Menge an Klangspielereien, Instrumenten und Genremischungen, bleibt aber klar immer ein Produkt der verrückten Dimension des Reverend. „Lass uns Liebe machen“, singt dieser am Schluss und zeigt, dass mit Reverend Beat-Man And The New Wave eine Band entstanden ist, die sich weder vor den Abgründen noch den direkten Gefühlen scheut. Und genau das macht aus dieser Scheibe ein solch wunderbare Sache – immer zwischen Albtraum und Erlösung des Herzens.
Das schrieben wir in unserer Rezension zum Album „Blues Trash„, der ersten Veröffentlichung von Reverend Beat-Man und seinen Freunden. Kein Wunder also, erwarten wir das allererste Konzert dieser Formation am diesjährigen Czar Fest mit grosser Spannung. Die Gruppe wird am zweiten Festtag den Samstagabend wunderbar durcheinanderwirbeln und nebst Namen wie Neo Noire oder HEX für Wahnsinn sorgen.
Mehr Informationen zum Czar Fest, welches vom 11.-12.05.2018 stattfindet, findet ihr hier, Tickets gibt es bei Starticket.
Michael: Die neue Welle schwappt über. Was wird sie alles verändern?
Beat: Wir müssen grundsätzlich praktisch alles ändern: Neandertaler und die Steinzeit sind vorbei, wir müssen nicht mehr jagen und auch nicht mehr die Besten sein, wir haben endlich Zeit, uns auf dass Grundsätzliche zu beschränken. Wie wir zusammenleben, wie wir es schaffen, dass es allen gut geht und wie wir den Rock’n’Roll am besten zurück zu den Leuten bringen.
Neue Band, neue Musiker – wie kam diese Gruppe zusammen?
Ich bin eine One-Man-Band, The New Wave sind Freunde von mir und Musiker, die ich seit Jahren bewundere. Ich hab sie gefragt ob sie Interesse hätten, mit mir neue Musik zu kreieren. So ist die Zusammenarbeit entstanden – mit Mario (Batkovic, Akkordeon) und Resli (Burrer, diverse Instrumente) habe ich bereits eine Balkan-Punk-Jam-Band, mit Julian (Sartorius, Schlagzeug) hab ich die Battle Of One Man Band gemacht und mit Nicole (Izobel Garcia, Gesang) bin ich ständig am touren.
Was können wir von eurer Konzertpremiere erwarten? Wird es ein bewusstseinsveränderndes Fest?
Ist alles Freestyle, so wie die Aufnahmen zum Album. Wir werden genauso überrascht sein wie die Leute, die uns sehen werden. Wir machen keine Konservenmusik, alles wird frisch und neu sein – und ich hoffe, wir können ein paar Leute dazu ermuntern, ähnliche Sachen zu erschaffen und sich vom Alltagsmüll zu distanzieren.
Der Trash regiert bei euch, die Welt steht immer mehr Kopf. Sinkt alles immer weiter in Richtung Chaos?
Aus Chaos entsteht immer etwas neues, wir sind das Neue.
Was erwartet ihr vom zweitägigen Czar Fest?
Ich hab das Lineup studiert und es ist klasse, es ist innovativ und regt mich kreativ an. Ich denke, ich werde viele Sachen entdecken, die ich bisher noch nicht gekannt habe.
Zwei Tage voller lauter Musik – werdet ihr euch auch unter die Besucher mischen?
Klar, wir sind alle Musikfans. Das Problem ist nur, dass wir einen Tag danach bereits nach England reisen, um auf Tour zu gehen.
Welche Band darf man auf keinen Fall an diesem Festival verpassen, oder welche sollte man sich unbedingt anhören?
Triptykon! Ich bin schon sehr auf die gespannt, bisher habe ich sie immer verpasst.
Welches ist die geheime Zutat, die aus der Stadt Basel eine solch umtriebige Musikstadt gemacht hat?
The Sevens sind für mich Basel, mercury 4c oder Designer. Bands, die niemand mehr kennt, aber die Schweizer Musikszene erschüttert haben.
Vielen Dank für deine Zeit und Musik.
Interview: Michael Bohli