Band: T-Rex Marathon
Album: Days Without Incident
Genre: Post-Hardcore
Label: Selbstveröffentlichung
VÖ: 16. Oktober 2020
Webseite: T-Rex Marathon bei FB
Kanada ist stets gut für musikalische Überraschungen. Viel zu oft im Schatten des lauten nordamerikanischen Bruders im Süden, ist es immer wieder erstaunlich, wie viel wundervolle Musik aus dem Land des Ahornsyrups und Eishockeys kommt. So auch das Quintett mit dem wohlklingenden Namen T-Rex Marathon aus Ottawa, welches mit ihrem selbstveröffentlichten Debütalbum „Days Without Incident“ in den Startlöchern stehen.
T-Rex Marathon haben ihren eigenen Mix aus Post-Hardcore, Alternative und Punk entwickelt, mal laut und aggressiv, mal verspielt und melodiös, irgendwie nostalgisch und gleichwohl ganz eigen. Los geht es mit gleich zwei Songbrettern, „All For Nothing“ sowie „No Words“ und es wird schnell klar, dass es sich hier um eine ernstzunehmende Gruppe begnadeter Musiker handelt. Die sehr effektiv beteitelte erste Single „Faux News“ (in Anspielung an Fox News) vermischt die Stadiontauglichkeit von Bands wie Billy Talent mit der Emotion, Agression und Wut, die T-Rex Marathon zu ihrem Markenzeichen gemacht haben, um eine vorzügliche moderne Rock-Hymne zu schaffen. Der clevere und sehr kritische Text dazu beweist, dass die Jungs die Welt mit offenen und fragenden Augen betrachten.
Dass T-Rex Marathon hart und heavy beherrschen, wird auf dem Album schnell klar. Dass es aber auch anders geht, beweist zum Beispiel das wundervolle „Misfits“, eine Pop-Punk Nummer, wie sie Blink-182 nicht besser hätten schreiben können. Die frohgemute Melodie steht im Kontrast zum eher schwergewichtigen Text, einmal mehr beweisen die fünf Musiker, was für talentierte Songwriter sie sind. Da sämtliche Songs in komplett demokratischer Art und Weise entstehen und alle Bandmitglieder immer volles Mitsprache- und Vetorecht haben, ist es nicht verwunderlich, dass die Einflüsse und Stilmittel auf dieser Platte so vielfältig und abwechslungsreich sind.
Abgerundet wird das Werk schlussendlich mit „5 Centimeters Per Second“, einem sechsminütigen Opus, welcher ruhig und akustisch beginnt, fast schon Classic-Rock-artig, nur um mit einem kolossalen Gitarrensolo und einer Soundwand sondergleichen zu Ende zu kommen. Ein mehr als gelungener Schluss für ein äusserst spannendes, abwechslungsreiches und vielfältiges Album. T-Rex Marathon haben mit „Days Without Incident“ ein mächtiges Debüt-Werk geschaffen. Die Band hat ihren eigenen Sound, reichlich viel zu Sagen und enormes Talent, der Weg in die Clubs und schlussendlich Stadien dieser Welt ist hiermit sicherlich geebnet.
Tracklist:
1. All For Nothing
2. No Words
3. Faux News
4. A Prison Just For Us
5. Turnpike
6. Pick Your Poison
7. Misfits
8. Sheltered
9. Futures and Goodbyes
10. 5 Centimeters Per Second
Bandmitglieder:
Adam Sakauye – Gesang
Aaron Stafford – Gitarre, Bass, Keyboard und Gesang
Alex Hodges – Gitarre, Bass, Keyboard und Gesang
Jeremy Toppings – Bass und Gesang
Darien Swolfs – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: David Spring