Band: Supreme Soul
Album: No One’s All
Label/Vertrieb: afmusic
Veröffentlichung: 29. November 2013
Website: supremesoul.pt
Geschrieben von: JHG Shark
Tiago Nobre Dias und João de Melo aus Lissabon in Portugal begannen 1998 gemeinsam Musik zu machen. Unter dem Namen Supreme Soul produzierten und spielten vor allem als ein Live Projekt. Pedro Valério ergänzte das Duo mit seinem Bassspiel. Die Musik entwickelte sich immer mehr in Richtung Post Punk und New Wave der 80er Jahre. Es entstanden die EPs „Vision“ und „Love And Shadows“. Im November 2010 erschien die Single „The Perfect Place For Us“ und ein Jahr später das Debütalbum „No One’s All“.
Das erste Konzert nach dem Release war am 11. Dezember 2011 im ausverkauften Carlos Paredes Auditorium in Lissabon. Es war zugleich die Live Premiere von Alexandre R. Malhado und Gonçalo Salema de Matos. 2012 stand im Zeichen von Konzerten, Fernsehauftritten und Radioshows. Das Debütalbum wurde in Spanien, Frankreich und Österreich herausgebracht. Mit afmusic haben sie einen starken Partner gefunden, der ihre Musik in Zukunft in ganz Europa vertreiben wird.
Der erste Track „What’s Going On” besticht durch seine melancholische Grundstimmung, der Leadgitarren-Part geht ins Ohr und die tiefe, angenehme Stimme ist erhaben eingebettet. Mit etwas mehr Drive und einer atmosphärischen Synthesizer-Hookline überzeugt „The Perfect Place For Us“. Im durchdachten Refrain rollt der Sound durch die Boxen, dabei sind auch Indie-Einflüsse zu hören. Die Bassline bei „Unbroken Tales From Outside Fakers“ blubbert vor sich hin und wird durch attraktiven Gitarrensound ergänzt. Die synthetischen Klänge bei der Einleitung zum Refrain finde ich besonders gelungen.
Schwerfällig und voller Leidenschaft wie ein Portwein hört sich der Gesang bei „Love And Shadows“ an. Die Musik unterstützt ihn und die ausgezeichnete Gitarrenarbeit verzaubert die Gehörgänge. Auch die leiseren Schlagzeugpassagen im Break sind exzellent gespielt. „My Last Kiss“ erinnert mich an den New Wave der 80er Jahre, vor allem die Rhythmusgitarre im Grundthema. Die Einleitung mit den Piano-Akkorden bei „The Man Without A Face“ klingen etwas bedrückt. Ungewöhnlich, aber passend sind im zweiten Teil Akkordeon-Töne eingebaut und die Glockenschläge zum Schluss lassen ein „High Noon“-Feeling aufkommen.
Der Hammond Sound zu Beginn von „Mirror Conversations“ ist faszinierend, zum ersten Mal auf dem Album ist die Stimme mit einem Effekt verfremdet. Die Gitarren-Leaks und der pochende Schlagzeug-Beat im Refrain überzeugen mich. Bei „Vision (To Love, Fight And Say)” finde ich das Zusammenspiel des Chorgesangs und den opulenten Geigenstrings Klasse gemacht. Kleines, aber feines Detail: Die dezent eingesetzten Ping-Pong Samples. Das Intro zu „Beauty In The Sadness“ ist balladenhaft, die Stimme begleitet den Sound sanft und voller Hingabe. Im Break erschallt eine warme, einprägsame Synthesizer-Hookline, die den Track auch zum Ende führt.
Nach Uni_form und October People sind Supreme Soul die dritte Band der Iberische Halbinsel die mich mit ihrer Musik begeistern. „No One’s All” hat 4 Bats verdient und bald soll eine EP mit neuen Songs erscheinen. Ich bin gespannt.
Tracklist:
1. What’s Going On
2. The Perfect Place For Us
3. Unbroken Tales From Outside Fakers
4. Love And Shadows
5. My Last Kiss
6. A Silent Escape
7. More Than A Confession
8. The Man Without A Face
9. Mirror Conversations
10. Vision (To Love, Fight And Say)
11. Beauty In The Sadness
Bandmitglieder:
Tiago Nobre Dias – Gesang und Texte
João de Melo – Synthesizer und Programming
Pedro Valério – Bass
Alexandre R. Malhado – Gitarre
Gonçalo Salema de Matos – Schlagzeug
Gründung:
1998