Band: Steven Wilson
Album: Home Invasion: Live At Royal Albert Hall
Genre: Art Rock / Progressive
Label: Eagle Rock
VÖ: 2. November 2018
Webseite: stevenwilsonhq.com
Was wurde Gemeckert, was wurde Diskutiert – dabei ist es klar: Steven Wilson war auch 2018 der Meister aller Fachrichtungen. Ein Musiker, der sich nicht nur frei in den Stilrichtungen bewegte, sondern mit jeder Veröffentlichung die Klangwelten weiterbrachte. Da passte es perfekt, war auch das Spiel in London (in der ehrenwerten Royal Albert Hall) nichts weniger als ein kolossaler Funkenflug. „Home Invasion“ bildet diese Nächte in dem wunderschönen Saal in Bild und Ton ab – und sorgt auch Zuhause für so manchen Moment voller Gänsehaut.
Sei es die wunderschöne Stimme von der fantastischen Ninet Tayeb bei „Pariah“ oder „Song Of I“, das unerwartet wuchtige und emotionale Wiedersehen mit „Arriving Somewhere But Not Here“, das technokratische und perfekte Abrechnen bei „Vermillioncore“. Steven Wilson und seine felsenfeste wie unfehlbare Band zeigten den alten Gemäuern, dass sich Progressive Rock mit wuchtigen Ausbrüchen („Home Invasion“) perfekt mit psychedelischen Ausflüchten und eingängigen Melodien verbinden lässt. Mit fesselnden Lichtbildern und einvernehmenden Projektionen erschuf der Zeremonienmeister nicht nur die perfekte Verbindung zwischen Lokalität und Show, er vermengte geschickt Jahrzehnte.
Umwerfend auch, wie logisch alte Lieblingsstücke von Porcupine Tree neben die neusten Kompositionen gestellt wurde. „Even Less“ darf alle zu Tränen rühren, „Ancestral“ transportierte wieder in den ewigen Himmel und „The Raven That Refused To Sing“ bleibt wohl für immer sein menschlichstes Epos. Ja, man findet die klaren Popmomente von „To The Bone“ auch bei diesem Auftritt, aber wer will da schon unzufrieden sein? Denn „Lazarus“ schaut vorbei, „Sleep Together“ ist die brache Ansage und die Musiker vollendeten jede Sekunde. „Home Invasion“ ist also der eindeutige und vorerst aktuellste Beweis, dass Steven Wilson ein unfassbar grosses Genie unserer Zeit ist. Da will man selber Bollywood-Tänzerin sein und kann nur Staunen.
Tracklist:
1. Truth-Intro
2. Nowhere Now
3. Pariah
4. Home Invasion / Regret #9
5. The Creator Has A Mastertape
6. Refuge7. People Who Eat Darkness
8. Ancestral
9. Arriving Somewhere But Not Here
10. Permanating
11. Song Of I
12. Lazarus
13. Detonation
14. The Same Asylum As Before
15. Song Of Unborn
16. Vermillioncore
17. Sleep Together
18. Even Less
19. Blank Tapes
20. The Sound Of Muzak
21. The Raven That Refused To Sing
Bandmitglieder:
Steven Wilson – Gesang und Gitarre
Ninet Tayeb – Gesang
Alex Hutchings – Gitarre
Adam Holzman – Keyboard
Nick Beggs – Bass und Chapman Stick
Craig Blundell – Schlagzeug
Gründung:
1983
Text: Michael Bohli