Band: Stereo Total
Album: Cactus versus Brezel
Label/Vertrieb: Staatsakt
Veröffentlichung: 1. Juni 2012
Website: www.stereototal.de
Geschrieben von: JHG Shark
Stereo Total wurde 1993 in Berlin von Brezel und Françoise gegründet. Die erste Veröffentlichung war zwei Jahre später, die EP hiess „Allô j’écoute“. Gleich im ersten Monat 1996 brachten sie das Album „Oh, Ah“ heraus. Es folgte eine Tour durch die deutschsprachigen Länder. In der Presseinfo zum Album „Monokini“ (1997) stand: 40% Chanson, 20% R’n’R, 10% Punkrock, 3% DAF-Sequencer, 4% Jacques Dutronc-Rhythmique, 7% Brigitte Bardot and Serge Gainsbourg, 1,5% Cosmonaute, 10% really old synthesizers, 10% 8-bit Amiga-sampling, 10% transistor amplifier, 1% really expensive and advanced instruments.
Zwischen 1998 und 2000 wurden die beiden durch Angie Reed (Bass) und San Reimo (Orgel) verstärkt. 1999 kommt das Album „My Melody“ auf den Markt. Nach ausgedehntem Touren durch Europa und Amerika beschlossen Brezel und Françoise als Duo weiter zu machen. 2002 spielte die Band im Vorprogramm von The Strokes. Unermüdlich und in regelmässigen Abständen machten Stereo Total Alben und gingen damit auf Tour. Ich durfte die ulkige Band 2005 im Kiff in Aarau live erleben.
Sie haben inzwischen auf der ganzen Welt Konzerte gespielt und mit „Cactus versus Brezel“ steht das neuste, 13te Album in den Regalen.
Ein einfacher gespielter Schlagzeug Rhythmus, ein paar Gitarrenakkorde und Orgeltöne, der französische Gesang von Françoise und fertig ist „Jaloux de mon success“. Hübsch und irgendwie herzig klingt „Pixelize Me“, vor allem hat der englische Text mit französischem Akzent gesungen Charme. „Die Frau in der Musik“ wurde als Single ausgekoppelt, musikalisch irgendwo zwischen Elektro-Punk und schrägem Gitarrengezupfe. „Le ridicule ne tue plus” ist geteilt, mir passt der zweite besser weil er mehr groovt und nicht so viele Breaks hat.
Bei „Cafétéria idéale” mag ich den Streichersound auf dem der Song aufgebaut ist, bei den kleinen Samples dazwischen zeigen Stereo Total ihr Sinn für kleine Details. Etwas punkiges ist bei „Ein Lied für Vegetarier” zu hören, typisch für die Band ist der etwas abgedrehte Text mit Thema „wenn Menschen Gemüse wären“. Musikalisch in gleiche Richtung zielt „Das Monstrum”. „J’aime le synthétique” ist eine hübsche Kombination aus Electronia und Schlagzeug, um die feinen Gitarrenakkorde im Refrain zu hören, muss man seine Ohren spitzen.
Bei “Nympho-maniaque” braucht man kein Französisch verstehen, um zu merken um was es im Text geht. Immer wieder ein Vergnügen den deutschen Gesang mit französischem Accent von Françoise zu hören, speziell bei „Diese Musik hört sich an“, weil Brezel die Zeile anschliessend in seiner (deutschen) Muttersprache nachsingt. Der Song „La, ca, USA” könnte auch von Welle:Erdball sein, wenn man sich die Gitarre wegdenkt. „Ich will Blut sehen” ist Electroclash made by Stereo Total.
Diese Art von Musik ist nicht gerade mein Ding. Sie ist schräg und spricht den Musikliebhaber des Ungewöhnlichen an. Aber offenbar gibt es in der grossen weiten Welt genug davon, nicht umsonst feiert die Band das nächste Jahr ihr 20jähriges Bestehen.
Tracklist:
1. Jaloux de mon succès
2. Pixelize Me
3. Die Frau in der Musik
4. Qu’est-ce que tu veux?
5. Le ridicule ne tue plus
6. Chopin ou quoi?
7. Cafétéria idéale
8. Ein Lied für Vegetarier
9. Das Monstrum
10. J’aime le synthétique
11. Nympho-maniaque
12. Diese Musik hört sich an
13. La, ca, USA
14. Ich will Blut sehen
15. We Don’t Wanna Dance
Bandmitglieder:
Françoise Cactus – Gesang, Schlagzeug und Gitarre
Brezel Göring – Synthesizer, Gesang, Orgel und Gitarre
Gründung:
1993