Band: Spidergawd
Album: V
Genre: Rock
Label: Crispin Glover
VÖ: 11. Januar 2019
Webseite: spidergawd.no
Ihr seid doch nicht etwa alt geworden, liebe Herren? Zuerst unterbrecht ihr den jährlichen Veröffentlichungsrhythmus, dann verschwindet ihr fast komplett von der Bildfläche. Aber nein, wer so denkt, der hat die Rechnung ohne die urzeitliche Kraft von Spidergawd gemacht. Denn auch wenn seit „IV“ 23 Monate ins Land gezogen sind, die Formation um Saxofonist Rolf Martin Snustad und Frontmann Per Borten ist mit dem nächsten Kracher „V“ zurück. Das heisst also: Bier kaltstellen, Verstärker aufdrehen und die Haare schwingen lassen.
Wie immer gilt bei Spidergawd: gestoppt wird erst, wenn das Album beendet ist. So gibt es während acht Liedern eine geballte Ladung an Druck, Tempo und Riffs. „All And Everything“ zeigt gleich, dass emotionaler Gesang, kernige Melodien und das immerzu polternde Schlagzeug von Kenneth Kapstad weiterhin der beste Garant für musikalische Unterhaltung darstellen. Was sich bei den letzten Scheiben mit neuen Einflüssen des Heavy Metals und der Lust an groovenden Songs bewährt hat, das will auch 2019 nicht von Bord geworfen werden.
Eigentlich benötigt diese Band aus Norwegen weder Lobreden noch eine Vorstellungsrunde, denn spätestens nach Stücken wie „Twentyfourseven“ oder „Avatarl“ ist jeder und jedem klar, ausdrucksstärker und gewinnbringender kann nicht mehr musiziert werden. Die Dualität zwischen Gitarre und Saxofon ist der Hauptgewinn, das zielsichere Spiel von Bass und Schlagzeug der kontinentale Boden für Eroberungen. Wenn Spidergawd am Ende also „Do I Need A Doctor“ als Frage in die ausgelassen Runde werfen, dann ist die Antwort schnell klar: Nein, so fühlt sich halt das pure Glück des Hardrocks an.
Tracklist:
1. All And Everything
2. Ritual Supernatural
3. Twentyfourseven
4. Green Eyes
5. Knights Of CGR
6. Avatarl
7. Whirlwind
8. Do I Need A Doctor
Bandmitglieder:
Per Borten – Gesang und Gitarre
Rolf Martin Snustad – Saxofon
Hallvard Gaardløs – Bass
Kenneth Kapstad – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli