Band: Soft Kill
Album: An Open Door
Label/Vertrieb: Fast Weapons
Veröffentlichung: 29. März 2011
Website: Soft Kill bei Facebook
Geschrieben von: JHG Shark
Eine gute Freundin hat mich auf Soft Kill aufmerksam gemacht. Es war nicht einfach die glänzenden Scheibe zu organisieren, aber mit etwas Hartnäckigkeit und einer Prise Geduld gehört nun ein Exemplar mir. 🙂
Das Projekt wurde von Tobias und Shiloe 2010 in Portland, Oregon (Amerika) ins Leben gerufen. Die zwei entwickelten Songs und bald war die Zeit für zwei Studiosession reif. Mattey Hunter und Justin Gradin waren während den Sessions als Ergänzung mit von der Partie. Ende März 2011 wurde das vorliegende Debütalbum veröffentlicht. Die Wege von Tobias und Shiloe haben sich inzwischen getrennt. Das Projekt Soft Kill wird von ihm alleine weiter geführt.
Das Intro von „From This Point On“ beginnt mit einem melodiösen Synthesizer-Arpeggio, gefolgt von einem Tremolo-Gitarren Sound und einem kräftigen Schlagzeug Set. Die melancholische Stimme von Tobias klingt etwas näselnd, im Refrain ist sie aber klar und deutlich. Bei „Death In The Family“ ist der Rhythmus etwas eckiger, die Leadgitarre ist bei diesem Song ein tragendes Element und mir gefällt die tiefe Stimmlage des Gesangs. Ich war vor kurzem in England und machte eine Bahnfahrt von der Küste nach Manchester. Die Grundstimmung bei „Borders Comfort” erinnert mich daran, in meinem Kopfkino huschen die verwilderte Landschaft und kargen Industrievororte von Manchester im Eilzugtempo an mir vorbei.
Mit „Feral Moans” beweisen Soft Kill ihr aussergewöhnliches Talent für Songwriting und deren musikalischen Umsetzung. Mit jedem Takt wird noch eine Schippe Spannung mehr erzeugt, für mich ist der Track der heimliche Favorit auf dem Album. Die Kombination Bass, Synthesizer und Gitarrensound über dem Schlagzeug-Set ist grandios. Der traurige Gesang macht daraus eine Dark Wave Nummer erster Güte. Weiter mit „Sea Of Doubt“, klanglich etwas optimistischer wie sein Vorgänger, was mich generell an die Songs fasziniert: Es werden wunderbare Soundstrukturen aufgebaut und die werden bis zum Schluss durchgezogen, weder Bridge, noch Breaks – Intro, Grundthema und Refrain.
Bei „Be Alone” mag ich den abgedämpften Gitarrensound und den wummernden Bass und wie gegen den Schluss hin alles nochmals intensiv gesteigert wird. „An Open Door” der Albumtitel-Track überzeugt mich mit dem Schlagzeugspiel und dem melancholisch schönen Gitarrenklang. Der tragenden Synthesizersound, der nach Geigen schallt und die Gitarren/Bass Wand berühren mein Darkherz. Energisch, leidenschaftlich und zum Teil störrisch ist „Surrender“, die letzte Nummer auf dem Album.
Das Album „An Open Door” bekommt von mir 4 von 5 möglichen Punkten. Wer auf die Post Punk Götter aus Manchester Ende der 70er steht, der sollte mal bei Soft Kill reinhören. 🙂
Tracklist:
1. From This Point On
2. Death In The Family
3. Borders Comfort
4. Feral Moans
5. Sea Of Doubt
6. Be Alone
7. An Open Door
8. Within This Mess
9. Surrender
Bandmitglieder:
Tobias – Gesang, Gitarre und Bass
Shiloe – Synthesizer und Programming
Mattey Hunter – Bass
Justin Gradin – Schlagzeug
Gründung:
2010