Band: Soft Grid
Album: Agency
Genre: Post-Rock / Krautrock / Electronica
Label: Antime
VÖ: 24. Mai 2019
Webseite: Soft Grid bei FB
Damals gab es diese Band namens Pure Reason Revolution, welche mit mehrstimmigem Gesang und schon fast abstrusen Melodien den Progressive Rock aufmischte. Deren Tage sind aber seit längerem gezählt, umso schöner darum, darf man mit dem Berliner Trio Soft Grid diese Geister wieder auferstehen lassen. „Agency“ heisst deren neustes Album und bietet fünf Kompositionen zwischen fünf und elf Minuten, welche sich weder festlegen wollen noch können. Prog ist für Anfänger, hier wird das waghalsige Experiment zum Ziel.
So ist „PPPY CNNN“ noch nahe an der oben erwähnten Gruppe, Soft Grid wenden sich aber alsbald von den klaren Vergleichen ab. Ja, der Gesang der Frauen bleibt zugänglich und nachverfolgbar, die Gefässe wechseln aber schon fast Taktweise. „Airplane“ lässt es sich so nicht nehmen, nach dem entrückten Einstieg gleich mal mit klarem Rhythmus und lockerer Gitarre den Krautrock anzulocken, die Zehen immer in der Electronica eingetaucht. Das ist genauso Post-Rock wie psychedelische Annäherung an die Unendlichkeit.
Und wenn sich „Mother Tongue“ oder „Agency“ dann bei den Elementen des Indie-Rock und Wave bedient, dann will man schon fast verwirrt das Handtuch werfen. Dabei ist dies nur eine weitere Finte, oder eine erneute Genialität, welches die Musik von Soft Grid so andersartig und detailliert gestaltet. Vocoder hurra, Achtziger-Bass sowieso, und dazu gesellen sich die Synthesizer und hallenden Akkorde. „A Century Behind“ feiert sich selbst und alle Stilrichtungen – wie wir diese Band. Berlin halt, geil aber nicht fassbar.
Tracklist:
1. PPPY CNNN
2. Airplane
3. Mother Tongue
4. A Century Behind
5. Agency
Bandmitglieder:
Theresa Stroetges
Jana Sotzko
Christian Hohenbild
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli