Band: Sloks
Album: Holy Motor
Genre: Garage / Punk / Trash
Label: Voodoo Rhythm
VÖ: 21. September 2018
Webseite: Sloks auf FB
Dieser Text kommt für Halloween leicht zu spät, das Album von Sloks erschien ein paar Wochen zu früh – aber eigentlich will das Trio aus Turin, Italien mit diesem kommerzialisierten Fest gar nichts zu tun haben. „Holy Motor“ ist nämlich eine rohe, kraftvolle und scheppernde Initialzündung für den gruseligen Garage-Trash. Inklusive überschlagenden Rückkopplungen, Fehler in den eingespielten Spuren und viel, sehr viel schwitzigen Punk-Rock’n’Roll. Ivy Claudy singt gleich in „One Up“ von ihrem zusätzlichen Leben, das hätten wir alle am Ende dieser zerstörerischen Platte nötig.
Sloks gehen nämlich ohne Rücksicht auf sich selber, ihre Ausstattung und die Hörerinnen und Hörer vor. Frech und forsch pressen sie ihre Lieder durch die ausgefransten Kabel und lottrigen Verstärker – Gitarre, Schlagzeug und Snare reichen für die klangliche Begleitung der Lamentation. Und wie es reicht, ist „Holy Motor“ immer dröhnend und ungezogen. Seit 2015 sorgt die Truppe für mehr Schwung an den untoten Partys, für mehr sexuelle Perversionen in deinem Bandraum – und lockt dabei mit allen verbotenen Mitteln.
Schön also, darf man sich nun auch zuhause durch die Fensterscheiben stürzen, die Zimmerwände umgestalten und seinen Plattenspieler mit dieser schmutzigen Scheibe an den Anschlag bringen. Im Gegensatz zum fast gleichnamigen, französischen Film von 2012 ist „Holy Motor“ nämlich kein aufgeblasenes Kunstprodukt, sondern die bestialische Abbildung der teerfarbenen Seele von Sloks. „Jazz Is Dead“? Kein Wunder bei solchen Schlägereien im Songformat.
Tracklist:
1. One Up
2. Rat
3. Holy Motor
4. Jazz Is Dead
5. Killer
6. Dad Can Dance
7. The Swamp
8. Crashing
9. Lost Memories
10. By The River
Bandmitglieder:
Ivy Claudy – Gesang und Snare
Buddy Fuzz – Gitarre
Peter Chopsticks – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli