Band: Skullpriest
Album: Fake But Real
Genre: Stoner Rock / Psychedelic Rock / Doom
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 13. Oktober 2018
Webseite: Skullpriest auf FB
Es ist immer schön, eine Veröffentlichung als Kritiker, Fan und Freund in den Händen halten zu können, die sich vor lauter Herzblut gleich selbst rot gefärbt hat. Dies scheint beim ersten Album der Zofinger Heavy-Instrumental-Rock-Gruppe Skullpriest der Fall zu sein, purzelt einem „Fake But Real“ doch in wunderbar tiefroter Färbung aus dem Umschlag. Aber auch der Rest an diesem Debüt ist mehr als liebevoll, vom Covermotiv über das Design bis hin zum treffend umgesetzten DIY-Aspekt – alles wurde ohne aussenstehende Einflüsse zu Ende gebracht.
Und wenn man sich der Musik widmet, dann ist klar: Lo-Fi ist auch im Aargau immer noch der Höllenfürst. Skullpriest, ein instrumentales Trio, welches sich seit 2015 der Anbetung von Heavy Psych und Stoner-Rock hingegeben hat, präsentiert seine Lieder nicht in klaren Aufnahmen, vielmehr sind die sechs Tracks eine erfrischend polternde Angelegenheit. Das tut dem Spass aber keinen Abbruch, erhalten Patrick Lorenzons Bass und Roman Bolligers Schlagzeugspiel genügend Raum und Dynamik. Den wahren Höhepunkt findet man aber im abwechslungsreichen und effektgarnierten Gitarrensturm von Martin Zaugg. Ob hallende Akkorde, brutale Riffs oder Delay-Kaskaden – alles löst einander in einem abwechslungsreichen Reigen ab.
Dass Skullpriest ihren Bandraum neben Leech gemietet haben, das hört man Liedern wie „Contamination“ an, der Post-Rock macht sich auf „Fake But Real“ aber nie wirklich breit. Hier gilt die Schwere, die gesunde Brutalität, die Direktheit. Songnamen wie „Shitfaced & Drunk“ oder „Stabbing Truth“ geben die Richtung vor, wer nicht mitmachen will, wird überrollt. So holt „Not One Of You“ zu einem Rundumschlag aus, duckt sich dann kurz, nur um als schleppender Koloss im Weltall neu aufzuerstehen. Diese Band ist für uns alle somit keine unbekannte Unbekannte mehr, sondern ein lauter und lärmiger Freund für die wilden Nächte. Und mehr als real.
Tracklist:
1. Stabbing Truth
2. Contamination
3. Not One Of You
4. Shitfaced & Drunk
5. Cosmic Swine
6. Boderline Fence
Bandmitglieder:
Martin Zaugg – Gitarre
Patrick Lorenzon – Bass
Roman Bolliger – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli