Eigenveröffentlichung / VÖ: 8. Dezember 2017 / Dark Wave, Synthwave
silentrunners.nl
Text: JHG Shark
Die Band Silent Runners entstand 2014. Die vier Holländer aus Amsterdam spielten zuvor gemeinsam bei der Indie-Band Yesterday’s Men. Mit Joep Gerrits wurde 2015 aus dem Quartett ein Quintett. Im gleichen Jahr erschien die EP „Silent Runners“ mit sechs Titeln. Die Aufnahmen zum Debütalbum „The Directory“ begannen 2016. Im selben Jahr durfte die Band unter anderem in Portugal beim Entremuralhas Festival ihre Livequalitäten unter Beweis stellen. Für 2018 wurden die Musiker für das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig gebucht.
Der erste Song auf der Scheibe heisst „Dark Mountain“: Das rhythmisch-vibrierende Gitarrenspiel im New Wave-Look fällt sofort auf. Der warme Klang der Synthesizer-Melodien bietet einen guten Kontrast dazu. Bei „Wilderness“ mag ich das Bassspiel mit Flanger Effekt, die dumpfe Abmischung der Schlagzeugkomponenten und den zeremoniellen Gesang. Mit „Make It Right“ interpretiert die Band eine musikalische Rückschau in die Synthesizer-inspirierten 80er Jahre.
„The Knife“ hat eine melodiöse Hookline – der Aufbau nach dem Break ist sinnlich arrangiert. Bei „Nobody Here“ bilden Synthesizer und Schlagzeug eine pumpende voluminöse Einheit. Dazu gesellen sich intelligente Gitarrenlicks und der filigrane Gesang von Dolf. „Cavemen“ ist mit über sieben Minuten der längste Track auf dem Album. Das Arrangement weckt bei mir Erinnerungen an die Blütezeit der Extended Mixes und Remixes aus den Eighties.
Der erhabene Gesang bei „Road Of Gold“ wird durch einen hallenden Effekt aufgewertet. Das sanfte Arpeggio-Spiel auf der Gitarre ergänzt den Kontext. „Roadkill“ hat eine Dark Wave-Atmosphäre, im Sound verschmelzen Traurigkeit, Melancholie und Einsamkeit zu einem eindrucksvollen Song. Die Klänge des schleppend gespielten Takts bei „The Directory“ haben etwas von den legendären sechseckigen Simmons E-Drums. Mit dem pompösen Instrumentaltrack endet das Album.
Silent Runners aus Amsterdam verschmelzen auf ihrem ersten Album „The Directory“ Dark Wave mit Eighties-Synthwave-Einflüssen zu einem opulenten Ohrenschmaus.