This Charming Man Records / VÖ: 26. November 2021 / Alternative, Shoegaze
Facebook
Text: Michael Bohli
Da beim Shoegaze die langen anhaltenden Klänge aus der Gitarre mehr als geliebt werden, macht es Sinn, dieses Genre ins All zu schicken. Durch etliche Gerätschaften gefiltert und verändert, auf der Suche nach neuen Gestirnen und hell leuchtenden Satelliten. Ein Umherdriften im Genuss, das Covermotiv von «Songs from the Centrifuge» spielt geschickt mit diesen Elementen. Mit ihrem Debütalbum treiben Shun aber niemals zu weit von den fassbaren Umgebungen ab, sondern halten ihre neun Liedern stets an der Hand.
Davon erzählen die rauen Gitarrensounds, der brummende Bass und der trockene Klang des Schlagzeugs. Shun aus Münster nehmen den Alternative Rock, überziehen ihn mit nebligen Schichten und lassen die Gedanken der Hörerschaft abheben. «Centrifuge» und «Dreaming in Color» sind Dreampop-Songs, bei «RPM» wird eine dichte Klangwand aufgefahren, «Rose Petals» schwebt über Post-Rock-Landschaften. Durch diese Freiheiten wirkt «Songs from the Centrifuge» freigeistig und kernig zur selben Zeit, man fühlt sich von der Musik verstanden.
Mit Samples in deutscher Sprache wird die Herkunft der Gruppe unterstrichen, die restlichen Elemente des Albums sind international und platzieren Shun zwischen die legendären Spieler:innen von Shoegaze. Das zeugt von Talent und Erfahrung und ist nach dem Tape «Nothing Quite As Heavy» ein herrlicher Schritt nach vorne ins kollektive Bewusstsein. Unaufgeregt und schwelgerisch, niemals utopisch oder verloren.