Young & Cold Records / VÖ: 4. Februar 2022 / Cold Wave
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Text: JHG Shark
2015 veröffentlichten Shad Shadows ihr digitales Debüt «Spectrum». Es folgten im Laufe der Jahre drei Alben und eine EP. Ich durfte das charmante, italienische Paar 2018 beim einmaligen Your Younger Days Post-Punk Festival in Augsburg (DE) live geniessen.
Das neue Album beginnt mit düsteren Elektroklängen. Bei «Never Deep» singen Ale und Luca im Duett zu einem schleppenden Rhythmus und geisterhaften Soundkonstrukt. «Crystal Jungle» hat eine vibrierende Hookline im Grundthema, zusammen mit dem hallenden Gesang ergibt es einen dunkel-sphärischen Track. Das Arrangement von an- und abschwellenden Sounds und satten Drumcomputer-Pattern erzeugt bei «The Net» ein (Dark) Techno-Feeling.
Ein jagender Beat treibt «Destroy» voran. Die blubbernde Synthesizer-Hookline dominiert und gibt dem Lied eine hypothetische Note. Ein eingängiges Arpeggio bildet die Grundlage für «Alessandra», der Refrain verursacht eine Art Break, der den Song reizvoll veredelt. Nach einem ruhigen Intro entsteht aus «Her Face / His Face» ein pumpender Electro-Track. Der sinnliche Gesang im Duett, die dezent eingesetzten Strings machen daraus ein tanzbares Stück Musik.
Auch «Make Me Real» hat Tendenzen, die zu rhythmischen Bewegungen auf der Tanzfläche animiert. «TV Star» ist ein Dark Pop-Song mit Niveau und verbreitet eine verführerische Atmosphäre. Die Komposition dokumentiert die Entwicklung des Duos zur griffigen Melodie und druckvollen Soundkollagen. Was die Tracks speziell macht, wird bei «Vision» nochmals verdeutlicht: Da ist auf der einen Seiten der treibende Sound und als Kontrast der unaufgeregte, hallende Gesang.
Das neue Album «Prismatic» von Shad Shadows ist ein betörender Cocktail aus Cold Wave und Dark Disco.