Band: Seek Irony
Album: Tech N’Roll
Genre: Crossover
Label/Vertrieb: UDR Music / Lautstark
VÖ: 30. September 2016
Webseite: seekirony.com
Die Vereinigung von modernem Rock mit elektronischer Tanzmusik, das nannten wir früher doch Crossover? Wobei diese Stilrichtung so viele Fehlschläge einstecken musste, dass es verständlich ist, wenn bei Seek Irony dieses Wort nicht mehr fällt. Das erste Album der Gruppe aus Tel Aviv nimmt von Israel den Kulturmix mit und lässt „Tech N’Roll“ in der amerikanischen Sonne gedeihen. Seit 2015 war das Werk im Internet erhältlich, nun gibt es das Album überarbeitet bei uns in den Plattenläden – und leitet erneut eine Zeit voller ohrenbetäubender Nächte ein.
Komplett verschwand diese Musik nie, da half auch die Auflösung von Clawfinger nicht weiter. Gruppen wie The Prodigy brachten die Massen weiterhin mit ihrem Big Beat und riffgenerierten Elektro zum Ausrasten. Seek Irony setzen sich somit mit ihrem ganz amüsant betitelten Album „Tech N’Roll“ in ein noch warmes Nest. Schnell wird aber klar, dass die Gruppe vor allem eines mag: Unwiderstehlich mitreissende Gitarrenläufe, Rhythmen, die jedes Bein sofort zum Wackeln bringen und eine Wand voller Verzerrung. Beats und Synths werden breit gezogen, Lieder wie „She“ stürzen sich von der Rock-Kindheit in die MDMA-Jugend. Diese Mischung klingt mal wie Metal-Indie (der Titelsong), Muse oder Drum’n’Bass in roher Form.
Neu ist das wie gesagt nicht, da kann der Pressetext noch so lange mit dem Wort „einzigartig“ um sich schmeissen. Viel mehr zeigen Seek Irony auf ihrer Platte, dass Künstler wie Rob Zombie, Pendulum oder NIN immer noch viele Fans zu eigenen Bands animieren. Im vorliegenden Fall macht dies immer Spass und man fühlt sich zu einer Party verführt. Wirklich in die Tiefe geht „Tech N’Roll“ aber nie und muss sich damit begnügen, genauso schnell vergessen zu werden wie es eingängig und laut das Gehirn in Freude versetzt.
Tracklist:
1. She
2. Tech N‘ Roll
3. Devil In Me
4. Skin 2 Skin
5. When You Lie
6. Running Towards The End Of The World
7. Low
8. Peel Me Away
9. Revolution Push
10. Tragically Driven
11. Head Above The Water
Bandmitglieder:
Kfir Gov – Gesang
Alex Campbell – Gitarre
Adam Donovan – Bass
Rom Gov – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli