Napalm Records / VÖ: 16. Februar 2024 / Industrial, Black Metal
samael.info
Text: Cyril Schicker
Die Schweizer Industrial-Black-Metaller SAMAEL veröffentlichen ihr neuestes Album „Passage – Live“.
SAMAEL? Die meisten von euch, so meine kecke Behauptung, kennen unser ebenso sympathisches wie erfolgreiches Musikexportgut noch nicht. Guter Zeitpunkt also, Sänger und Gitarrist Vorph (Vorphalack) das imaginäre Interview-Mikrofon zu reichen.
„Wir begannen 1987 als Duo, wurden eine Platte später zum Trio, fügten unserem 3. Album Keyboards hinzu – und wuchsen zum Quartett. Zu viert sind wir noch immer, auch geblieben ist der dunkle Touch unserer Musik. Ursprünglich galten wir als Black-Metal-Band, heute ist es eher Industrial Metal mit orchestralen Arrangements und einem Hauch von Electronica.“
Der angesprochene dunkle Touch brachte die Gerüchteküche schon früh zum Brodeln und rückte SAMAEL wiederkehrend in den Brennpunkt. Apropos „Feuer“ bzw. „Brennen“ resp. „Explodieren“. Wollte SAMAEL nicht immer schon ein Schwein auf der Bühne in die Luft sprengen? „Es wurde und wird viel über uns geredet. Die Schweine-Story begleitet uns seit den 80er-Jahren. Ich bin allerdings seit über 30 Jahren Vegetarier. Du kannst dir also vorstellen, dass ich für solchen Irrsinn nichts übrig habe.“
Sehr gut, das Schwein ist vom Tisch. Es gibt also wieder Platz genug, um die (Rezensions-)Karten offen auf den Tisch zu legen. „Passage – Live“, aufgenommen während eines ausverkauften Konzerts in Krakau am letzten Tag der europäischen Etappe der „Passage 25th Anniversary Tour“, lässt das bahnbrechende 96er-Album in neuem Glanz erstrahlen.
Es war das erste Mal, dass der Longplayer komplett und in voller Länge live gespielt wurde. Die SAMAEL-Songs sind die gleichen geblieben – aber eingefangen in der Dringlichkeit einer Live-Umgebung erscheinen sie rauer und schwerer als auf dem Original. Ein Vierteljahrhundert nach Veröffentlichung ist „Passage“ jetzt eindringlicher denn je zu hören. Dabei ist „Passage – Live“ die erste offizielle Aufnahme mit aktueller SAMAEL-Besetzung. Die neuen Mitglieder Drop und Ales, die beide Fans des Albums waren, bevor sie der Band beitraten, verleihen der Musik neue Energie.
Kurzum, „Passage – Live“ ist treibend, fesselnd und was SAMAEL vor 25 Jahren vollbrachten, übertrugen sie in beeindruckender Art und Weise in die Moderne. Mehr dazu gibts von mir nicht zu sagen, aber Vorph bietet noch einige wenige Worte feil.
Wer SAMAEL mag, der mag auch…
Das Licht und die Dunkelheit.
SAMAEL wollten als Gastmusiker schon immer…
Keine und keinen.
Was SAMAEL am Schweizer Publikum schätzt, ist…
Dass es uns versteht.
Der beeindruckendste Tournee-Moment von SAMAEL war…
Als wir zweimal hintereinander zusammen mit Napalm Death Opening Act in Moskau waren.
SAMAELs Botschaft an die ARTNOIR-Community lautet…
Keep it real!