Startracks / VÖ: 18. März 2022 / Post-Punk, Noise Rock
romeisnotatown.com
Text: Michael Bohli
Wenn Rom keine Stadt ist, was soll es sonst sein? Eine Vision, ein gedankliches Konstrukt, ein Element zur Unterdrückung? Die Band Rome Is Not A Town stellt mit ihrer Musik wichtige und nicht immer einfache Fragen, bringt Grundsätze ins Wanken und zieht die Welt neu auf. Post-Punk und Noise Rock mit viel Energie, Garage Rock und Lo-Fi als atmosphärische Eckpunkte. Mit dem Debütalbum «Tender Arms Power Heels» zeigen die Frauen ihr Können neben dem EP-Format und reissen mit.
Im Oktober 2021 wurde mit «Living In The Waitlist» ein Vorgeschmack auf die Scheibe geboten, zu den vier Liedern gesellen sich fünf weitere. Eine halbe Stunde kratzige, ausbrechende und packende Musik, nie zu fest im Lärm, aber immer weit weg von der korrekt frisierten Langeweile. Oft stehen zuerst die Gitarren, «Mother`s Daughter» öffnet sich nach dem Beginn mit dem direkten Gesang und dem hohen Tempo. Rome Is Not A Town verbinden geschickt das experimentelle Musizieren mit der Eingängigkeit, der überall gemachte Vergleich mit den frühen Sonic Youth ist angebracht.
Von «Dresses», dass zu Beginn die Reize mit der Dissonanz zusammenbringt, über das brummende und stechende «Blind Snake», bis hin zum beschwingten und zufrieden pochenden «Daydreamer», Rome Is Not A Town scheuen sich nicht vor Indie und Pop, lassen den Noise in ihren Liedern und haben vor allem eines: Leidenschaft. «Tender Arms Power Heels» stellt sich allen Widrigkeiten entgegen und überwindet diese mit Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein.