Band: Robert Haigh
Album: Black Sarabande
Genre: Ambient / Klassik
Label: Unseen Worlds
VÖ: 24. Januar 2020
Webseite: Robert Haigh bei FB
Schwarze Tanzmusik, so nennt Robert Haigh sein neustes Soloalbum, das sich auf die betörende Wirkung von Klaviermelodien stützt, schwerelos und ohne doppelten Boden. Im Gegensatz zur namensgebenden Instrumentalmusik der Barockzeit fehlt dem Album die beschwingte Grösse, wohl aber findet man das melancholische Grundgefühl. Erhaben und schon fast tänzelnd die einzelnen Passagen („Wire Horses“), mal elektronisch ergänzt, dann bewusst auf die Anschläge der kleinen Hämmerchen begrenzt.
Wenn sich Flächen und scheinbare Field Recordings hinter die Lieder schieben, dann denkt man schnell an Neo-Klassik-Künstler wie Max Richter, allerdings geht Robert Haigh mit „Black Sarabande“ weiter und bringt immer wieder Elemente seiner Karriere und von seinem persönlichen Leben in die Musik ein. Aufgewachsen in der eher abgelegenen Region vom südlichen Yorkshire, dienen die einzelnen Lieder als Erinnerungsfetzen, als Auslöser, als klangliche Stütze der Vergangenheit. Das ist von seiner Kunst als Omni Trio distanziert, setzt aber den Weg wunderbar fort, der vor einigen Jahren gewählt wurde.
Mit „Black Sarabande“ wird man zu einer Begegnung eingeladen, die 40 Minuten alles stillstehen lässt, die entstandenen Engen auflöst und Raum zum atmen bietet. Die Finger von Robert Haigh gleiten ohne Hast über Tasten und Stimmungen, die elf kurzen Lieder nehmen den Schmerz und lassen ihn kleiner werden. Dazu der beruhigende Bass als Unterbau, wie ein warmer Tee, wie eine kuschlige Decke.
Tracklist:
1. Black Sarabande
2. Stranger on the Lake
3. Wire Horses
4. Air Madeleine
5. Ghosts of Blacker Dyke
6. Lady Lazarus
7. Arc of Crows
8. Progressive Music
9. The Secret Life of Air
10. Painted Serpent
11. Broken Symmetry
Bandmitglieder:
Robert Haigh
Gründung:
1979
Text: Michael Bohli