Band: Roamer
Album: What The Hell
Genre: Alternative Rock / Jazz / Industrial
Label: Czar Of Crickets
VÖ: 27. April 2018
Webseite: roamermusic.ch
Ja, „What The Hell“ ist tatsächlich das erste Album von Roamer. Denn die Gruppe um Samuel Blatter existiert zwar bereits seit zehn Jahren und hat in dieser Zeit schon einige Male nicht nur in Olten für Furore gesorgt, eine vollwertige Platte gab es so aber noch nicht. Höchste Zeit also, endlich in all die Visionen und Fantasien des Komponisten einzutauchen – jetzt mit normaler Besetzung und vorerst ohne begleitendes Buch. Aber die Lieder bieten so viel Substanz, dass man auch ohne zusätzliche Texte und Bildreihen ein wahres Kaleidoskop an Einflüssen erfahren darf. Willkommen in einer Welt voller andersartiger und ungeahnter Begegnungen.
Roamer gehen ihr Werk nämlich nie konventionell an, sondern zeichnen während der elf Lieder auf „What The Hell“ eine neue Weltanschauung auf, die sich so flüssig zwischen lärmigem Alternative Rock, Jazz-Techniken, Art-Rock-Harmonien und industriellem Post-Rock bewegt, dass man Abgrenzungen für immer vergessen möchte. Wenn sich eine Band als Synonym für die Emanzipation von Stilrichtungen geben kann, dann diese Gruppe. Aus einer schier unendlichen Anzahl an Vorbildern und Inputs wird in Liedern wie „Sick Enough“, „There’s No Me“ oder „Touchscreen“ eine neue Welt aufgezeigt, in der wir endlich alle gleich und doch eigenständig sind.
Ob man dazu emotional und schwelgerisch bei einzelnen Zeilen hängen bleibt oder in lauten Krachausbrüchen mit den alten Werten in Flammen aufgeht – „What The Hell“ ist so vielseitig wie immerzu fordernd. Das Glück von Roamer ist aber, dass ihre Musik nie zu verkopft ist und auch darum nach kurzer Zeit extrem reizvoll und sogar sexy auf uns einwirkt. Und wenn man mit „Rebel“ auch noch im englischen Indie landet, dann sind die eingängigen Hits auf der Seite der Band. Frische Sichtweisen einzunehmen hilft, die Welt zu verstehen. Diese Platte ist die Perfektion dieser Weisheit.
Tracklist:
1. Open My Pants
2. Today
3. What The Hell
4. Sick Enough
5. Bye Bye Baby
6. There’s No Me
7. One Step
8. Touchscreen
9. Rebel
10. Number
11. Sunday Morning
Bandmitglieder:
Samuel Blatter – Gesang und Keyboard
Simon Rupp – Giarre
Martin Stebler – Schlagzeug
Christian Weber – Bass
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli