Band: Ricky Harsh
Album: diX
Genre: Rock
Label: Schall & Lauch
VÖ: 27. Dezember 2019
Webseite: rickyharsh.com
In Aarau gibt es etwas zu feiern: Ricky Harsh sind seit zehn Jahren als Band unterwegs. Vom Trio zum Quartett angewachsen, von etwas zaghaften Liedern zu Kompositionen, die der Rockmusik so einige Vorsilben hinzugefügt haben. Popfreudig, jazzig, im Blues schwelgend oder dann an der Atmosphäre kratzend mit Space und Psychedelica, für „diX“, wie das Jubelwerk getauft wurde, ist die Auswahl an Stimmungen gross, die Freude und das Spiel gingen in der Menge zum Glück nie vergessen.
Im klassischen Format mit Gitarrenriffs aus den Schemata, „Waterproof“ zeigt Ricky Harsh in der Tradition verankert. Alte Geister muss man deswegen nicht befürchten, „Nightingale“ könnte zwar von Jamiroquai stammen, mit Songs wie „Illusion“ durchbricht die Band aber gekonnt solche Querverweise. Ob Soul oder gewichtige Angriffe, jedes Element erhält seinen Platz auf „diX“, die Band zeigt sich mit vielen Wassern gewaschen. Da ist es schade, will die Wirkung dem nicht immer Respekt zollen.
Was bei dem langen und kräftigen Abschluss „The Ruler“ noch am ehesten zu spüren ist, das fehlt mir stellenweise auf dieser Platte: die Wucht, die Lust am Lärm. Ricky Harsh scheinen sich immer etwas zurückzuhalten, was zwar weniger Fehler provoziert, gewisse Parts aber scheu aufbaut. Mehr Punk wäre hier die richtige Parole, mehr Schmutz zwischen den Arrangements. Talent und Ideen sind dazu genügend vorhanden, das beweist „diX“ nicht nur als Geburtstagsgeschenk, sondern Weiterführung der Bandgeschichte.
Tracklist:
1. Golden Fast Lane
2. Waterproof
3. Nightingale
4. Robot Love – Mechanical Romance
5. Gran Castillo Triller Part I
6. Illusion
7. Eluvator
8. Arrival
9. Sunday Morning
10. The Ruler
Bandmitglieder:
Chregi Derendinger – Gesang, Piano, Gitarre und Bass
Jay Fierz – Gitarre und Gesang
David Knoblauch – Bass, Gitarre und Gesang
Elias Knoblauch Schlagzeug und Gesang
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli