Manic Depression Records, Icy Cold Records / VÖ: 21. Februar 2025 / Post-Punk
raskolnikov-band.com
Text: JHG Shark
Das letzte Album «Don’t Want To Die Of Boredom Today» von Raskolnikov wurde im Februar 2021 veröffentlicht. Vier Jahre danach meldet sich das internationale Trio (CH/FR/ES) aus der Schweiz mit neuen Songs und dem Album «Gorgon’Zola» zurück. Gemäss eigener Aussage ist der Titel des Albums ein Wortspiel: Zum einen bezieht er sich auf die Gorgonen, Furien der Unterwelt – Wesen, die die Sterblichen terrorisieren und das Ende der Zeiten, Krieg und Krankheit ankündigen –, zum anderen verweist er auf den Namen des französischen Schriftstellers und politischen Journalisten Émile Zola.
Das Album startet mit «Stockholm IV», die Kombination aus Schlagzeug und Bass ist zu einer mächtigen Einheit verbunden. Dazu fliesst eine noisige Gitarrenspur in die Soundwand. Zusammen mit der dunklen, tiefen Stimme entsteht ein schwermütiger Song. Bei «Gorgon’Zola» wird das Tempo angezogen, die Atmosphäre ist aufgeladen und bissig. Nach dem Break entfaltet der Song eine intensive Pracht, die durch Synthesizer-Klänge unterstrichen wird.
Bei «Masterfreak» sind die Sounds am Anfang in lauer Position; erst nach dem ersten Gesangspart setzt ein lauter, verzerrter Gitarrenklang ein, der durch Mark und Bein geht. Diese Wucht findet in der letzten Minute eine grandiose Fortsetzung. Mit «Voznesenie» liefert Raskolnikov einen speziell aussergewöhnlichen Song ab. Nicht nur, dass er in Russisch gesungen wird, sondern besticht auch das Arrangement der Sounds durch beeindruckende Kraft – an manchen Stellen schreit der Sänger seine Wut in die Welt hinaus. Eines der imposantesten Stücke auf dem Album.
«L’Irréparable» wird von einem französischen Sprechgesang dominiert und zeigt die Nähe der Band zur frankophonen Kultur. Bei «Fit For No Future» stechen das melodische Bassspiel und der treibende Beat ins Ohr. Die Shoegaze-Gitarrenlicks verleihen dem Track eine herbe Note. Ein Markenzeichen von «Éteins Ta Clope» ist die treibende Flanger-Bassline, die den schrummenden Gitarrenriffs ein zusätzliches Gewicht verleiht. «Stockholm V», der letzte Track, weist eine dunkle Atmosphäre auf und wird immer wieder von durchdringenden Gitarrenriffs getragen. Die schlichte Bassmelodie in Verbindung mit dem Schlagzeugspiel auf den Toms verleiht dem Song Tiefe und Druck.
Mit beissenden Gitarrenriffs und pulsierenden Basslines katapultieren Raskolnikov ihren Sound auf dem neuen Album «Gorgon’Zola» auf das nächste Level.
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