Band: Protest The Hero
Album: Palimpsest
Genre: Progressive Metal
Label: Spinefarm Records
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: protestthehero.ca
Die Mitglieder von Protest The Hero wollten ihr neues Album „Palimpsest“ nicht zu Tode denken, bevor es fertig aufgenommen war. Schon früher verlor sich die Band im Prozess zu gerne in kleinen Details, dies sollte bei der neuen Platte anders sein. Was herauszuhören ist, bieten die zehn Lieder immer wieder hastige Momente, in denen Instrumente und Gesang übereinander herfallen und sich eine grosse Portion Schmutz und Nervosität leisten. Zusammen mit der Stimme von Rody Walker entsteht ein rastloses Gefühl, dass an A The Drive In erinnert – dieser Progressive Metal mag die Brutalität.
Für einen erneuten Ausbruch haben sich Protest The Hero aus Kanada genügend Zeit gelassen, seit „Volition“ konnten sie während sieben Jahren Druck aufbauen. Und der entlässt sich ohne Rücksicht – „The Migrant Mother“ ist eine wilde Mischung aus Heavy Metal, Prog und Hyperaktivität. Ein wunderbarer Mischmasch von Stilrichtungen, der sich durch alle Songs von „Palimpsest“ zieht. „The Canary“ zeigt sich komplex und modern, „The Fireside» lässt die überlebensgrossen Emotionen kochen. Immer gilt: Schlagzeug und Bass halten das Tempo wahnsinnig hoch, Gitarren und Stimmen folgen.
Trotz dieser hohen Anspannung verkommt „Palimpsest“, was das Wort für ein antikes Schriftstück ist, welches abgewaschen und neu beschriftet wurde, nie zu einem ziellosen Wirbelsturm. Protest The Hero haben den Fokus des mitreissenden Liedes immer vor Augen und vollbringen diesen Vorsatz ohne hörbare Mühe. Bei dieser Prog-Scheibe stimmt ziemlich alles, inklusive den anprangernden Texten. Nicht jeden Takt zu hinterfragen war der korrekte Ansatz.
Tracklist:
1. The Migrant Mother
2. The Canary
3. From the Sky
4. All Hands
5. The Fireside
6. Soliloquy
7. Reverie
8. Little Snakes
9. Gardenias
10. Rivet
Bandmitglieder:
Rody Walker – Gesang
Luke Hoskin – Gitarre und Gesang
Tim MacMillar – Gitarre und Gesang
Cam McLellan – Bass
Michael Ieradi – Schlagzeug
Gründung:
1999
Text: Michael Bohli