Datum: 17. August 2011
Ort: Hallenstadion – Zürich
Freudig erregt betrete ich das Hallenstadion in Zürich und richte mich an meinem Sitzplatz mit Papier und Stift bewaffnet ein. Mit alten Musikvideos und Blick auf die Bühne, welche nicht durch einen Vorhang versteckt wurde, lasse ich mich auf das Konzert von Prince einstimmen. Als dann mit kleiner Verspätung das Licht aus ging, wuchs meine Neugier auf diesen funky 53 jährigen. Aber zu früh gefreut, denn das Licht ging wieder an, wieder ab und wieder an. Bis mit Blitz und Donner auf der Bühne der Startknall fiel.
Da steht er nun im goldig glitzernden Frack, begrüsst das Publikum mit Switzerland, und eröffnet das Konzert mit dem Song „Gold“. Sogar ein Goldregen rieselt das ganze Lied über von der Decke herab. Wow! Ich habe schon von den ersten Minuten an Gänsehaut.
Darauf folgt direkt eine der schönsten Balladen überhaupt; „Purple Rain“ und ich werde meine Gänsehaut gar nicht mehr los. So geht es wohl den meisten im Publikum, denn der Funke ist bis in die hintersten Reihen vom Hallenstadion gesprungen. So etwas hab ich selten erlebt und das schon nach den ersten Liedern. Es wird fleissig mitgesungen, was auch Prince begeistert und er mit viel Spielfreude die nächsten Songs wie zum Beispiel „1999“, „Little red Corvette“, „Nothing compares 2 U“ darbietet.
Aber die Show zieht der Egozentriker nicht alleine durch. Denn in der Mitte des Programms bietet er zum ersten Mal Personen aus dem Publikum auf die Bühne und das Konzert wird zur grossen Fete à la: alle tragen die Sonne im Herzen und lassen es sprühen
Prince überrascht mich und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Habe ich doch eine „männliche Diva“ erwartet. Aber nein, an diesem Abend ist er ein Star zum Berühren, mit ihm singen und zusammen auf der Bühne tanzen. Und ganz nebenbei spielt er seine gitarrenlastigen Lieder, welche aus einem breiten Spektrum an Musikrichtungen entstanden sind.
Nach zweieinhalb Stunden ehrfürchtiger Begeisterung schlagen meine Endorphine Purzelbäume und ich schmunzle darüber, dass ich mich sogar auf winken mit dem Handy hab hinreissen lassen. Und jetzt, wo ich diesen Konzertabend für euch noch einmal Revue passieren liess, habe ich schon wieder Gänsehaut!
Geschrieben von: Kathrin Hirzel