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Band: Portion Control
Album: Violently Alive
Label/Vertrieb: Sigsaly Transmissions
Veröffentlichung: 12. März 2010
Website: www.portion-control.net
Geschrieben von: AJ
Hey EBM-Fans: Ohren auf, ihr werdet auf eure Kosten kommen! Portion Control ist mit einem neuen Album am Start. „Violently Alive“ ist bepackt mit 13 verschiedenen ausgefeilten Stücken.
1980 in London gegründet, brachte die Band sieben Alben hinaus, darunter das wohl bekannteste Album „I staggered mentally“ und löste sich 1987 wieder auf. Nach einer langen Auszeit kamen die beiden Herren aber 2004 mit „Wellcome“ wieder zurück und haben seither bewiesen, dass sie auch noch nach gut 30 Jahren kein bisschen eingerostet sind.
„Violently Alive“ beginnt mit „Icon“, einem Stück, welches die Richtung des Albums klar vorgibt: Durchdringend und treibend. „Relapse“ zieht das Tempo weiter an und präsentiert sich als guten EBM, „Skull Kid“ schlägt einen langsameren und dunkleren Ton an, welcher bei „Amnesia“ gleich wieder zu einer leichteren und treibenden Stimmung kippt. „Blood Loss“ ist ein experimentierfreudiges Stück, gekennzeichnet durch verschiedene Klänge und hält den Hörer fasziniert in einer kleinen Pause.
Mit „Addiction Rising“ und „Rise“ startet das Album in die zweite Runde, gefolgt von „Waste“, einem wieder gemässigterem Stück. Doch auch dieser gelungene Auftakt ist wieder von feinem EBM geprägt. „Guided By My Fear“ zeigt sich als leichteres und beständiges Stück, gespickt von vorsichtigen Zwischenklängen, gefolgt von „Extraction“, welches wohl alle auf die Tanzfläche lockt. „Stealth“ bietet gleich eine gute Möglichkeit wieder zu Atem zu kommen; wie schon zuvor „Blood Loss“ lässt es den Hörer auf Klangwolken schweben.
„Swollen“ gibt einem weitere Schwebemomente, bietet aber auch wieder einen beständigen stampfenden Grund. Zuletzt „You Hold Me Down“ einem gewollt disharmonischen Stück, welches dissonanzphile Ohren verlangt.
Portion Control hat mit „Violently Alive“ ein weiteres klassisches Album produziert. Die einzelnen Stücke sind vielfältig und unterschiedlich, man kann das Album mehrmals hören und findet immer wieder etwas Neues. Dem Duo gelingt es auch bei diesem Album ältere und moderne Einflüsse geschickt miteinander zu knüpfen, ihre Musik besitzt etwas Zeitloses. Eigentlich schade, dass diese Band, welche Bands wie Depeche Mode beeinflusst haben, noch immer nicht im selben Rampenlicht stehen. An der Musik kann es nicht liegen, also schnappt Euch das Album und verbreitet es weiter; reine “hard rhythmic electronics” vom Besten, eine klare eigene Linie: Portion Control!!!
Tracklist:
1. Icon
2. Relapse
3. Skull Kid
4. Amnesia
5. Blood Loss
6. Addiction Rising
7. Rise
8. Waste
9. Guided By My Fear
10. Extraction
11. Stealth
12. Swollen
13. You Hold Me Down
Bandmitglieder:
Dean Piavani : Gesang, Electronics
John Whybrew: Electronics
Gründungsjahr:
1980