Band: Planks
Album: Perished Bodies
Genre: Post-Metal / Doom / Hardcore
Label/Vertrieb: Golden Antenna
Veröffentlichung: 15. September 2015
Website: Planks bei Bandcamp
Geschrieben von: Michael Bohli
Dass wir uns „Perished Bodies“ überhaupt anhören können, ist nur der Güte der Musiker zu verdanken. Planks aus Mannheim in Deutschland haben sich 2014, nach sieben Jahren Bandgeschichte aufgelöst. Um die traurigen Fans nicht ganz zu enttäuschen, entschied sich die Band für die Vollendung ihrer letzten Platte. Eine nette Geste, welche wohl so manche Gruppe niemals ins Auge gefasst hätte. Somit dürfen wir nun ein letztes Mal mit traurigem Blick die Haare zum harten und düsteren Metalgebräu schütteln.
Planks haben es mir nie einfach gemacht. Ihre Mischung aus Hardcore, Doom und sonstigem Metal bewies immer viele Qualitäten und zeigt, dass man für solche Musik nicht immer in den kalten Norden reisen muss. Jedoch fehlte in ihren Alben immer der Mut oder die Fähigkeit, den allerletzten Schritt zu gehen. Die Lieder zeugten von Talent und durchdachtem Songwriting, hörten sich aber immer sehr ähnlich an. Was andere Bands wie Neurosis oder Isis the band so unverkennbar macht, ist das zwingende Element, das den Hörer packt und überrascht wenn auch mit bekannten Mitteln. Planks wollten die teilweise erzwingen, ohne aber eine ähnliche Wirkung zu erreichen.
Bei „Perished Bodies“ hadern die Männer leider wieder mit diesem Umstand, wenn auch dem Ziel so nahe zu kommen, wie selten zuvor. Das Album ist abwechslungsreich und lässt auch gerne Mal eine Tracht Prügel auf die Ohren niedergehen. Besonders zu Beginn fällt auf, dass die Musiker ihre Instrumente ohne Rücksicht auf Verluste bearbeiten und knallharte Riffs auf schneidende Breaks folgen lassen.
Die milderen Seiten wie Post-Rock oder Wave ausser Acht gelassen, sind Planks eine wütende Bestie. Mit doppeltem Gesang und virtuosem Umgang an der Gitarre erhält „Perished Bodies“ in der Mitte wieder mehr Raum und bricht wie Wellen über den Zuhörer. Schleppende Momente, tonnenschwere Drums, „Bliss In All Sorrows Found“ begleitet dich durch die schwarze Nacht. Und obwohl das Album immer wieder zu gefallen weiss, hatte ich oft Mühe die Konzentration zu halten und einzelne Lieder unterscheiden zu können.
Die Platte wirkt wie ein riesiger Felsblock, eindrücklich und massiv, doch leider auch monoton und repetitiv. Planks haben zwar zum letzten Mal ihre Stellung behauptet und sich im stark umkämpften Feld der harten Musik gezeigt. Doch zum grossen Wurf hat es auch hier nicht gereicht. Für mich bleibt ein etwas bitterer Nachgeschmack haften. Für Verfechter dieser Musik ist aber auch „Perished Bodies“ eine hübsche Erweiterung ihrer Sammlung. Nur schade, erhält die Gruppe keine weitere Chance auf ein Meisterwerk – das nächste Mal wäre es bestimmt erreicht worden.
Tracklist:
1. The Sacrifist, Pt. I (Through Dirge And Death)
2. Nothing Will Ever Change
3. Into Lifeless Embrace
4. She Is Alone
5. Bliss In All Sorrows Found
6. Only Now
7. Perished Bodies
8. Sadness In Our Ignorance
9. The Sacrifist, Pt. II (What Does Walking Away)
Bandmitglieder:
Ralph Schmidt – Gitarre und Gesang
Marcel F. – Bass
Benjamin Hintz – Schlagzeug
Gründung:
2007