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Artist: Placebo
Album: Battle For The Sun
Label/Vertrieb: Pias / MV
Release date: 5. Juni 2009
Website: www.placeboworld.co.uk
Written by: Nicole
Nach einer dreijährigen Pause seit ihrem letzten Album „Meds“ melden sich Placebo fulminant mit „Battle For The Sun“ zurück und klingen frisch und energiegeladen zugleich. Wer schon die letzten fünf Studioalben von Placebo gemocht hatte, wird auch um diese Scheibe keinen grossen Bogen machen können.
Zusammen mit ihrem neuen Schlagzeuger, Steve Forrest, bilden Brian Molko und Stefan Olsdal wieder ein starkes Trio, das für neue Schandtaten bereit zu sein scheint. Erstmals gingen die Engländer zur Produktion eines Albums nach Übersee, wo sie sich für gute drei Monate nach Toronto zurück zogen. Das Resultat ist herrlich schnörkellos und rockt gewohnt ausdrucksstark.
Placebo sagen selber über „Battle For The Sun“, dass es in diesem Album über den Entscheid für das Leben geht, um einen Schritt aus der Dunkelheit zu wagen und sich in das Licht zu stellen. Sprich, die pessimistischen Zeiten sind vorbei und ein neuer optimistischer Anfang getan. Wie auch immer. Placebo war stets garant für ruhigen, schwermütigen (wobei schwermütig und melancholisch ja nicht grundsätzlich als negativ zu bewerten ist) und tiefschürfenden Pop-Rock. Diese Scheibe klingt sicherlich etwas geradliniger und rockiger als die Vorgänger, aber glücklicherweise immer noch wie Placebo.
Das erste Stück der Scheibe „Kitty Litter“ beginnt dann auch gleich total schräg. Brian’s Stimme vibriert hier die Veränderung „… I need a change of skin …“ förmlich heraus und ich nehme ihm jedes Wort ab. „Battle For The Sun“ hat dann aber doch wieder etwas Endzeit-Stimmung auf Lager, die auch beim nächsten Track „For What It’s Worth“ nachhallt. Hier gefällt mir allerdings die Komponente mit den Hornbläsern ausgesprochen gut. Die Bläser geben dem Stück sehr viel Atmosphäre und blasen sozusagen zum angekündigten Optimismus.
„Bright Lights“ ist dann wieder eine wunderschöne Pop-Ballade, die voll auf die Gefühlsebene drückt wenn von „… a heart that hurts, is a heart that works! …“ gesungen wird. Auch der folgende Track „Speak In Tongues“ schmelzt förmlich aus den Lautsprechern. Mit „The Never – Ending Why“ geht es wieder rockiger weiter, um dann aber bereits mit „Julien“ einen eigenartigen Elektro-Beat anzuschlagen. Danach wird’s wieder schwermütig und „Happy You’re Gone“ ist schlicht herzzerreissend schön. So gefühlvoll wird das Album dann auch mit „Kings Of Medicine“ geschlossen und hinterlässt einen „… die Welt ist traurig, aber schön …“ Nachgeschmack. Einfach nur grandios!
Nebst der regulären Scheibe ist noch eine Version inkl. DVD erhältlich. Darauf befindet sich ein Making-of zum Album und die Geschichte darüber, wie der neue Drummer eigentlich zur Band kam. Ein nettes Bonus-Material für den echten Placebo Fan mit viel Hintergrundinformationen.
Tracklist:
1. Kitty Litter
2. Ashtray Heart
3. Battle For The Sun
4. For What It’s Worth
5. Devil In The Details
6. Bright Lights
7. Speak In Tongues
8. The Never – Ending Why
9. Julien
10. Happy You’re Gone
11. Breathe Underwater
12. Come Undone
13. Kings Of Medicine