Band: Orso
Album: Paninoteca
Genre: Post-Metal
Label: Czar Of Crickets
VÖ: 5. April 2019
Webseite: Orso auf FB
Bei Mani Matter war es noch einfacher: „Was isch es Sändwitsch ohne Fleisch – s isch nüt als Brot / Was isch es Sändwitsch ohne Brot – s isch nüt als Fleisch“, sang der Troubadour vor vielen Jahren. 2019 hat sich die musikalische und politische Landschaft der Schweiz gewandelt, belegte Brote werden aber immer noch leidenschaftlich verspeist. In der Musikszene geraten die Sandwiches selten ins Rampenlicht, ein Umstand, der von Orso aus Lausanne nun geändert wird. Gegründet im Jahre 2015 zeigen die fünf Mannen nämlich, dass sich der Post-Metal sehr wohl humorvoll geben kann – „Paninoteca“ beinhaltet zehn Lieder, welche nach Arten der Eingeklemmten benannt wurden.
Da man durch eine Brotscheibe auf dem Cover begrüsst wurde, dringt man schnell zwischen die gebackenen Schichten und merkt: hier ist massig Material vorhanden. Die gewichtigen Songs von Orso profilieren sich mit schleppendem Riffing, brachialem Schlagzeugspiel und viel Masse. Instrumental werden bis zu zwölf Minuten lang die Saiten und Felle bearbeitet, drei Gitarren duellieren sich und grösste Granitblöcke werden zu Staub zermalmt. Da benötigt man ein starkes Gebiss, da muss man zur Vorspeise mit Cult Of Luna, ISIS oder Russian Circles klargekommen sein.
Ja, Orso erfinden den Post-Metal mit seinen ausufernden Kompositionen und schlagkräftigen Argumenten nicht neu. Während fast 75 Minuten ist „Paninoteca“ aber sehr wohl ein Smörgåsbord der Melodien und Takten, mal leichter („Choripan“), dann gnadenlos („Mitraillette“). Viele Stimmungen darf man auf diesem Debütalbum durchleben, sättigend sind alle Tracks. Nur schade, wurde teilweise die individuelle Würze etwas vernachlässigt, aber man ist ja auch nicht von Anfang an einen Starkoch.
Tracklist:
1. Sloppy Joe
2. Jambon-beurre
3. Choripàn
4. Horseshoe
5. Mitraillette
6. Fluffernutter
7. Jucy Lucy
8. Monte Cristo
9. Dagobert
10. Smörgåstårta
Bandmitglieder:
Raul – Gitarre
Bruno – Gitarre
Blaise – Gitarre
Etienne – Bass
Thomas – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli