Band: Of Mice And Men
Album: Defy
Genre: Metalcore
Label: Rise
VÖ: 19. Januar 2018
Webseite: ofmiceandmenofficial.com
Ist es die Schuld von Howard Benson und Chris Lord Alge, dass „Defy“ so geschliffen und leicht klingt? Der Produzent und Mischer war nämlich auch schon mit Bands wie My Chemical Romance oder Green Day tätig – da bleibt vom harten Getue nicht mehr so viel übrig, oder? Auf jeden Fall findet man auf dem fünften Album von Of Mice & Men eine klassische, wenn auch etwas sanftere Version des modernen Metalcore und neu auch nur noch Aaron Pauley am Mikrofon. Seit 2016 ist Austin Carlile nämlich nicht mehr Teil der kalifornischen Gruppe und versucht nun anderswo sein Glück.
Wer nach diesem ersten Abschnitt nun die Single „Warzone“ anhört und denkt: Was schreibt der denn? Ja, dieses Stück ist zu Beginn einer der wirklich brachialen und wunderbar wilden Höhepunkte auf der Platte. Of Mice & Men lassen sich hier zu Power-Riffing und wildem Geballer hinreissen, nicht ohne den melodischen und harmonischen Refrain zu vergessen. Meist aber bleibt die Gruppe im harten Metal und sauberen Gesang. Stücke wie „Vertigo“ oder „Sunflower“ machen aber trotzdem viel Spass und laden Fans aller Geschlechter und Altersgruppen vor die Bühne. Gesamtheitlich stimmt für mich die Balance zwischen Brutalität und Sanftheit aber nicht wirklich.
Dazu kommt leider auch ein eher mittelmässiges Cover von Pink Floyds „Money“ – das würde auf „Defy“ ganz klar nicht fehlen. Denn Of Mice & Men sind genügend sattelfest im Songwriting und spielen geschickt mit der Eingängigkeit. Ihr neustes Werk ist somit eine klare Aussage, dass sie auch zu viert weiterhin Energie und Kraft besitzen, wenn auch nun eher etwas vom wuchtigen Metalcore entfernt auftreten (siehe „If We Where Ghosts“). Für Liebhaber der Band und der Stilrichtung sollte der Kauf dieser Platte aber bestimmt keine schlechte Entscheidung sein.
Tracklist:
1. Defy
2. Instincts
3. Back To Me
4. Sunflower
5. Unbreakable
6. Vertigo
7. Money
8. How Will You Live
9. On The Inside
10. Warzone
11. Forever YDG’n
12. If We Were Ghosts
Bandmitglieder:
Phil Manansala – Gitarre und Gesang
David Valentino Arteaga – Schlagzeug
Alan Ashby – Gitarre und Bass
Aaron Pauley – Gesang und Bass
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli