Band: Obsolete Theory
Album: Mudness
Genre: Black Metal / Doom / Sludge
Label: My Kingdom Music
VÖ: 15. Juni 2018
Webseite: Obsolete Theory auf FB
Die Zeiten des reinen Black Metal sind für viele Bands seit langem vorbei, viel lieber mischt man neue Aspekte in die Gnadenlosigkeit. So denke man beispielsweise an die Shoegaze-Träumer Deafheaven oder das Gospel-Weltphänomen Zeal & Ardor. Auch Obsolete Theory aus Italien haben die Grenzen aufgebrochen und zeigen mit ihrer Musik, dass sich das düstere Erbe sehr wohl aufmotzen lässt. „Mudness“ ist aber deswegen noch lange kein Album, das plötzlich allen gefallen will, da helfen auch die Aspekte des Doom, Post-Metal und Sludge nicht weiter. Nein, hier gibt es weiterhin heftige Schlagzeugattacken, Growls und Weltuntergangsgehabe.
Mit langen Liedern und schleppendem Aufbau wagt sich die Band an Kompositionen, die zwischen frühen Alcest und Opeth ihre Speere in den Boden rammen, nur um dann am Ende mit dem Zweihänder trotzdem noch alle Köpfe in der Nähe abzuschlagen. Obsolete Theory haben sich mit „Mudness“ ein erstes Denkmal gesetzt, das alle Ideen seit der Gründung 2010 nun hörbar macht. Vom Doublebass-Berserker „Sirius’ Blood“ bis zum Rifftitanen „Salmodia III“ wächst das Album über den Horizont heraus und nimmt sich von diversen Metalrichtungen das Gewicht und die Wucht – um dann die Verrücktheit des Black Metal damit zu beladen.
„Mudness“ ist somit wie sein Cover ein Werk, das zwischen Grau- und Schwarztönen immer wieder Farbtupfer vorweisen kann und zugleich einen Mittelweg findet, der weder Puristen zu stark anbiedern und Neulinge zu heftig vor den Kopf stossen sollte. Wer also das Extrem sucht, aber langsame Blasts und breit angelegte Gitarrenwände nicht missen möchte, der findet bei Obsolete Theory neue Freunde. Mit diesen fünf Liedern reitet man gerne in den Untergang der Ordnung und beschwört die neuen Glaubensrichtungen in der Asche.
Tracklist:
1. Salmodia III
2. Six Horses Of Death
3. Dawn Chant
4. Sirius’ Blood
5. The God With The Crying Mask
Bandmitglieder:
Daevil Wolfblood – Gesang
Ow Raygon – Gitarre
Mordaul – Gitarre
Bolthorn – Bass
Tote Arthroeat – Perkussion und Glockenspiel
Savanth – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli