AuGeil Records / VÖ: 23. September 2022 / Garage Rock, Lo-Fi
obachtobacht.net
Text: Michael Bohli
Hallo, und willkommen zurück. Da sind sie wieder, die acht feinen Garage-Rock-Figuren, welche bereits in der nahen Vergangenheit für laut aufgedrehte Stereo-Anlagen gesorgt haben. «Reality Check» bringt zusammen, was als Solo- und Bandeskapaden zuvor im DIY- und Lo-Fi-Umfeld passieren durfte. Obacht Obacht sind voluminös zurückgekehrt, produziert von Omar Fra und mit dem «Band»-Zusatz im Namen.
Im eigentlichen Sinne kein Album, sondern eine Best-Of, bildet «Reality Check» einen Überblick auf das bisherige Schaffen der Gruppe aus Frauenfeld und zugleich ein Schlusspunkt. Obacht Obacht gibt es nach diesen Neuaufnahmen als Band nicht mehr, die letzten sechs Jahre werden als Ära zu den Akten gelegt. Das Gute ist, dass unwiderstehliche Songs wie «Ich verdampf» für immer hörbar sein und die Aussagen von «Monument» dadurch entkräftet werden.
Untätig bleiben Tobias Rüetschi und seine Freunde logischerweise in Zukunft nicht, jetzt gilt es aber, mit «Reality Check» noch einmal voller Energie in die schmissigen Takte von «I Haunt this Place» einzutauchen, das Gitarrenfeedback und den mehrstimmigen Gesang von «You’re My God, Man» zu geniessen. Als Bonus gibt es von Obacht Obacht einen Remix zu «Wishing Well» serviert, der aus dem genüsslichen Stück voller Riff-Eskapaden ein elektronisch hyperaktives D’n’B-Erlebnis macht.