Band: Not My God
Album: Not My God
Genre: Industrial
Label: Cleopatra
VÖ: 14. Februar 2020
Webseite: notmygod.bandcamp.com
Ob sein Gott oder nicht, produktionstechnisch lässt sich heraushören, dass Tim Skold zuvor bei Marilyn Manson mitmusiziert hatte. Gesangsmuster, Beats, Gitarren und Effekte, alles könnte vom Schockmeister aus Amerika stammen. Für „Not My God“, wie die erste Scheibe dieses neuen Projektes auch gleich heisst, hat Skold zusammen mit Nero Bellum von Psyclon Nine eigenständig den Industrial angepackt. Die beiden konnten von gemeinsamen Bühnenerfahrungen zehren und brachten viel Dunkelheit zu Not My God.
Ganz nihilistisch wirkt das Album mit seinen 13 Songs nicht, dafür ist die Basis etwas zu glattgeschliffen. Während eine gehörige Pranke voller Noise und Glitches die Synthesizer und Bässe aufgerieben hätte, wirken Not My God oft eher wie melancholische Gedankenreiter. Das bringt die zwei Mannen, vor allem dank des Gesangstils, in die Nähe des schleppenden Art-Rocks von t, immer pochend, schuftend, seelenverloren. „Fictions“ eröffnet die Platte mit vielen Reizen und zeigt gleich auf, wie wichtig die elektronische Seite des Industrials hier ist.
Kein Lied will ohne das digitale Mittel bestehen, die Elemente laben sich gar an eingängigen Pop-Schemas – unschuldig oder naiv ist allerdings kein Aspekt von Not My God. Es ist Unsicherheit und Schrecken, was einem hier entgegengehalten wird – Lücken finden sich gleichermassen in der Verkleidung, in der die wahre Menschengestalt kurz sichtbar wird. Mit „Birthright“, „Right Now“ oder „Until The Pain Is Gone“ ist starkes Material enthalten, immer wieder lahmt die Platte aber auch: „Not Of God“ macht Spass, eine Straffung wäre hilfreich gewesen.
Tracklist:
1. Fiction
2. Until The Pain Is Gone
3. Sowing Discord
4. Murder Suicide
5. Equalizer
6. Birthright
7. Decay, decay
8. First Blood
9. Nevermore
10. Right Now
11. Persephone
12. Cold Black
13. 13
Bandmitglieder:
Tim Skold
Nero Bellum
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli